Im zweiten Play-off Spiel am 30.3. um 17 Uhr müssen sich die Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen in der "Best of three"-Serie gegen das drohende Ausscheiden stemmen.

Die Mannschaft im Volleyball-Tempel (Foto: anika kreschel)
Ein Hoffnungsschimmer für die Hausherren: Kapitän Yann Böhme kehrt nach überstandener Bronchien-Entzündung ins Team zurück und verstärkt die Mannschaft im Kampf gegen die BR Volleys. Die Netzhoppers erwarten für das Heimspiel am Sonntag eine ausverkaufte Paul-Dinter-Halle. Im Vorfeld dieses Volleyball-Highlights sprachen wir mit Geschäftsführer Dirk Westphal über das bevorstehende Duell, die laufende Saison 2024/25 und die Zukunftsperspektiven des Vereins.
Pressevertretung: Hallo Dirk, am kommenden Sonntag tragt ihr das Play-Off Heimspiel gegen die BR Volleys aus. Was können wir und die vielen Zuschauer von diesem Spiel erwarten?
Dirk Westphal : Es wird das absolute Highlight der Saison. Der Kartenvorverkauf boomt und wir planen und rechnen mit einer ausverkauften Paul-Dinter-Halle. Die Mannschaft macht einen guten Eindruck im Training. Sie ist gewillt, den vielen Zuschauern ein spannendes Spiel bis zum Ende zu zeigen und sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Klares Ziel wird es sein, einen Satz zu gewinnen und vielleicht sogar die BR Volleys an den Rand einer Niederlage zu bringen. Ob uns das gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Das ist jedoch das Mindset, mit dem wir in das Spiel gehen. Zudem ist unser Kapitän Yann Böhme zurück und wird uns wieder zur Verfügung stehen. Das gibt nochmal mehr Zuversicht, am Sonntag bestehen zu können.
Pressevertretung: Lass uns einen kurzen Rückblick auf die Saison 24/25 werfen. Wie sieht dein vorgezogenes Fazit zum heutigen Tag aus?
Dirk Westphal : Wir können wirklich sehr zufrieden sein. Nicht nur sportlich haben wir nach einem holprigen Start unser Saisonziel sehr souverän erreicht, sondern auch strukturell und organisatorisch sind wir wieder eine Stufe vorangekommen. Besonders erfreulich aus sportlicher Sicht ist, dass sich die ganze Mannschaft als Team und auch jeder Spieler individuell deutlich verbessert hat. Das spricht für eine tolle Arbeit des Trainerteams. Wenn man sich anschaut, was Charlie Peters und Lovis Homberger in den letzten Wochen spielen und Theo Timmermann über die gesamte Saison, dann ist das eine richtig tolle Entwicklung. Mit der Mannschaft ist aber auch die Organisation Netzhoppers und das allgemeine Interesse an den Netzhoppers gewachsen. Aus meiner Sicht ist das noch viel wichtiger ist als das rein Sportliche und es stellt uns immer mehr vor Herausforderungen.
Pressevertretung: Welche Herausforderungen meinst du genau?
Dirk Westphal : Wir merken mehr und mehr, dass wir an unsere Grenzen stoßen. Die Früchte unserer tollen Arbeit reifen viel schneller als zu erwarten war. Das beschert uns einige Wachstumsschmerzen und wir sind ständig dabei, unsere Konzepte für unsere Heimspiele zu überdenken, weiterzuentwickeln und an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Wenn man bedenkt, dass seit unserem Beginn bei den Netzhoppers die Zuschauerzahlen sich fast verdoppelt haben und wir in dieser Saison auch wieder 25% Wachstum vorzeigen können, dann müssen wir langfristig überlegen, wie es weitergehen soll und kann. Denn kleine Drohung vorweg: Wir werden weiter wachsen in den nächsten Jahren. Wenn man sich dann die Parkplatzsituation, die Sitzplatzkapazität, den Zustand der Beschallungsanlage, Lagermöglichkeiten und die Größe des VIP-Raums anschaut, dann wird eines schnell klar. Dass die Paul-Dinter-Halle auf lang oder kurz - und wahrscheinlich eher kurz - diese steigende Nachfrage an den Netzhoppers nicht mehr abdecken kann.
Pressevertretung: Was wäre aus deiner Sicht der nächste logische Schritt?
Dirk Westphal : Wir müssen Lösungen finden für die zukünftigen Herausforderungen. Es ist kein Geheimnis, dass die Paul-Dinter-Halle seit 17 Jahren nicht den Anforderungen der Volleyball-Bundesliga entspricht und wir nur noch zwei weitere Spielzeiten eine Ausnahmegenehmigung haben. Es ist auch kein Geheimnis, dass die Bevölkerung in unserer Region stark wächst und somit auch der Bedarf an allem, auch an Sportstätten. Das wird meine große Aufgabe in den nächsten Monaten sein: aus dieser Gemengelage eine Lösung für die Sporttreibenden und Sportinteressierten der Region und natürlich auch für die Netzhoppers zu finden. Ohne diese haben wir als Netzhoppers keine langfristige Perspektive. Dafür gilt es jetzt Mitstreiter und Unterstützer zu finden, die den Wert unserer Organisation für die Region und die Stadt erkannt haben.
Pressevertretung: Das klingt nach einer echten Herausforderung.
Dirk Westphal : Definitiv! Als ich vor knapp zwei Jahren angetreten bin und mich als Geschäftsführer zur Verfügung gestellt habe, habe ich klar gesagt: die nächsten Jahre werden ein Test sein, um zu schauen, wie groß das Potential für die Netzhoppers in der Region ist. Ich habe mir gesagt, dass ich keine toten Pferde reiten will. Aber der Erfolg der letzten Monate hat gezeigt, dass eine ganze Menge Leben und Energie in den Netzhoppers steckt.
Pressevertretung: Um zurück zum Sportlichen zu kommen - Wie steht es um die Planungen für die neue Saison?
Dirk Westphal : Unser klarer Fokus liegt auf der aktuellen Saison und auf dem kommenden Spiel. Eine ausverkaufte Paul-Dinter-Halle und ein neuer Zuschauerrekord werden alle Kräfte und Energien von uns bündeln. Natürlich arbeiten wir aber auch schon seit Januar an dem neuen Kader für die nächste Saison. Das wäre unverantwortlich, wenn wir dies nicht tun würden. Aber wie schon gesagt, bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden und glaube an das Potential meiner Spieler. Daher wird es unsere Strategie sein, dieses Potential weiter zu fördern und langfristig ein Gesicht der Mannschaft aufzubauen. Dass dies nicht immer gelingen wird und es Veränderungen auch in der nächsten Saison geben wird, ist klar, aber mein Anliegen ist es, dieser Mannschaft und diesen Spielern zu vertrauen und punktuell zu verstärken.
Pressevertretung: Vielen Dank für deine Zeit, Dirk, und viel Erfolg am Sonntag.
Dirk Westphal : Ja, vielen Dank. Wird gut werden. Aber wenn ich mir noch ein, zwei Anmerkungen erlauben darf: Ich würde mich sehr freuen, wenn viele unserer Gäste auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen würden oder parkplatzsparende Anreisemöglichkeiten erwägen. Es wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Abendkasse geben, also bitte holt euch online unter www.netzhoppers.org ein Ticket. Wir würden ungern spontane Besucher an der Paul-Dinter-Halle wieder nach Hause schicken müssen. Seid frühzeitig da, um einen Sitzplatz zu bekommen. Auch dies können wir nicht garantieren. Bei uns gilt "first come, first serve" und geht bitte verständnisvoll und hilfsbereit miteinander um, damit wir alle ein tolles Volleyballspiel erleben können. Ich freu mich drauf.