Acht Mal begegneten sich der VfB Friedrichshafen und die BERLIN RECYCLING Volleys allein in der vergangenen Saison.
Michal Superlak nutzt den Berliner Block (Foto: Andreas Gora)
Am kommenden Samstag kommt es in der, seit fast vier Wochen ausverkauften, Häfler SPACETECH ARENA zumindest schon einmal zum dritten Aufeinandertreffen der beiden dominierenden Volleyballteams der vergangenen Jahre in dieser Spielzeit. Zwei Mal zog der VfB den Kürzeren, und auch dieses Mal scheint der Meister von der Spree sich zur Übermannschaft der Liga zu mausern. Trotzdem sieht Cheftrainer Adam Swaczyna eine Siegeschance - aus verschiedenen Gründen.
Die Heimbilanz des VfB Friedrichshafen ist in dieser Saison durchaus beeindruckend. Sechs ihrer zwölf Siege in der Bundesliga fuhren die Häfler zuhause ein und sind in der SPACETECH ARENA noch ungeschlagen. Insgesamt gab das Team von Cheftrainer Adam Swaczyna in diesen Begegnungen noch nicht einmal einen Satz ab. "Ich bin froh, dass wir vor unseren eigenen Fans so gut spielen, aber ich weiß gar nicht, ob so eine Serie uns da beeinflusst", sagt Swaczyna. "Wichtiger ist, dass wir immer unser Bestes geben."
Serie hin oder her - die BERLIN RECYCLING Volleys werden sie sicher brechen wollen. Der Meister aus Berlin reist mit blitzsauberer Weste an den Bodensee und holte aus 15 Ligaspielen die Optimalausbeute von 45 Punkten. Drei Sätze gab Berlin nur ab, einen davon in der heimischen Max Schmeling Halle gegen den VfB. Beim 1:3 schnupperten Kapitän Marcus Böhme und Co am Punktgewinn, damals ohne den verletzten Jose Masso und auch ohne die Neuzugänge Wessel Keemink und Tim Peter. Vor allem der Wechsel auf der Zuspielposition mache aus den Häflern "eigene komplett andere Mannschaft", so Swaczyna. "Außerdem mussten wir seit dem Hinspiel ein paar schwierige Momente überstehen und daraus haben wir viel gelernt."
Berlin kommt mit breiter Brust daher. Ob das Team um Kapitän Ruben Schott am Samstag mit voller Kapelle auflaufen wird, ist aber zumindest fraglich. Am Donnerstagabend gewannen die Berliner mit 3:0 in der CEV Champions League bei ACH Ljubljana und reisten am Freitag direkt über München in Deutschlands Süden. "Zwei Spiele in drei Tagen, das viele Reisen und wenig Training, das hilft nicht unbedingt", gibt Adam Swaczyna zu. "Aber das ist zum Glück nicht mein Problem, deshalb konzentriere ich mich darauf, meine Mannschaft vorzubereiten."
Mit Moritz Reichert, Daniel Malescha, Nehemiah Mote und Jan Fornal könnte Berlins Cheftrainer Joel Banks auf vier Spieler mit Häfler Vergangenheit zurückgreifen. Für VfB-Außenangreifer Tim Peter wird es, nach seiner Rückkehr aus Frankreich, der erste Auftritt vor heimischer Kulisse sein. Wen Adam Swaczyna allerdings aufs Feld schicken wird, ist ähnlich spannend wie bei Berlin. Ein paar kleinere Verletzungen auf der einen und krankheitsbedingte Ausfälle auf der anderen Seite, machten die Trainingswoche nicht gerade einfach. Mit Hilfe der Volley YoungStars konnte Swaczyna aber trainieren und nimmt die Stolpersteine vor dem ewigen Duell mit Berlin so locker wie möglich. "Geholfen hat das nicht. Aber wer, wenn nicht wir in dieser Saison, weiß mit Problemen umzugehen? Wir haben über Lösungen und nicht über Probleme nachgedacht.
Sollte Friedrichshafen Punkte einfahren, bleiben Sie dem Zweitplatzierten Lüneburg auf den Fersen und könnten Ligaprimus Berlin auf sieben Punkte näherkommen. In Richtung Verfolger haben die Häfler ein Polster, das sie auch bei einer Niederlage auf Platz drei hielte. Rechnerei ist aber so gar nicht Swaczynas Sache, auch wenn der Pole den Anspruch hat, jedes Spiel zu gewinnen. "Berlin wird den Druck hochhalten wollen. Das ist aber auch unser Plan, wenn wir merken, dass sie Probleme bekommen, auch wenn das, zugegebenermaßen, nicht so häufig passiert."