Die Pflichtaufgabe zum Start ins Jahr hat die SVG am vergangenen Sonntag mit dem 3:0 gegen den VCO Berlin gemeistert.
Hannes Gerken (Mi.) und Yann Böhme (Nr. 10) spielten bis zum Frühjahr 2024 noch für die SVG. (Foto: SVG/A. Höfel)
Am Sonntag (17 Uhr) sind die LüneHünen gegen die Energiequelle Netzhoppers KW erneut in der Favoritenrolle. Auch diesmal sollen drei Punkte in Lüneburg bleiben. Damit könnte die SVG nicht nur den 2. Tabellenplatz weiter behaupten, sondern hätte auch Rückenwind für die erste Englische Woche des Jahres: Am Donnerstag steht der Champions-League-Auftritt in Chaumont an, danach geht es direkt weiter zum Auswärtsspiel in Haching (Samstag).
Die zuerst anstehende Aufgabe gegen die Netzhoppers dürfte allerdings schwerer werden als beim 3:0-Sieg der SVG beim Hinspiel im Oktober. "Das wird ein schwieriges Spiel", blickte SVG-Chefcoach Stefan Hübner schon kurz nach dem jüngsten 3:0-Sieg gegen den VCO Berlin auf das Duell mit dem Team aus dem Süden Berlins voraus. "Sie haben sich gut gefunden, da kommt eine gute Truppe."
Zuletzt waren die Gäste im Aufwind, punkteten in fünf Partien in Folge, holten dabei elf Punkte und rückten vor dem aktuellen Spieltag auf Platz 8 vor. Diesen Platz will das Team von Trainer Liam Sketcher auch zum Ende der Hauptrunde belegen, um das selbstgesteckte Saisonziel, den Einzug in die Playoffs, zu erreichen.
Routinier Kaliberda soll KW in die Playoffs führen
Um dafür noch besser aufgestellt zu sein, holten die Netzhoppers sich Verstärkung: Am Donnerstag stellte man Außenangreifer Denis Kaliberda als Neuzugang vor. Der langjährige Nationalspieler hatte zuletzt für Al Rayyan SC in Katar gespielt. "Für uns ist es ein Impuls, um die Zielstellung Playoffs nicht in Gefahr zu bringen", ordnete KW-Geschäftsführer Dirk Westphal den Transfer ein. "Unsere jungen Spieler brauchen immer Support - und Denis ist jemand, der mit seiner Erfahrung der Mannschaft weiterhelfen und sie besser machen kann. Wir versprechen uns viel von ihm."
Für Kaliberda ist es ein KW-Comeback: Schon von Januar bis April 2022 hatte er in der 39.000-Einwohner-Stadt im Süden Berlins gespielt. Eines seiner ersten Spiele damals war das Zwischenrunden-Match in der LKH Arena. "Damals war die Halle noch im Bau, trotzdem schon relativ voll. Da kann man sich drauf freuen. Das wird richtig cool, ein Highlight von vielen Spielern in dieser Saison", hebt Kaliberda vor dem erneuten Auftritt in der LKH Arena hervor
Hannes Gerken froh über neue Rolle
Noch mehr "Arena-Feeling" haben Yann Böhme und Hannes Gerken im Gepäck, wenn sie am Sonntag auf dem Feld stehen. Das Duo wechselte im vergangenen Sommer von der SVG nach Königs Wusterhausen. Böhme trug zuvor zwei Spielzeiten das SVG-Trikot, Gerken war sogar sieben Jahre lang Teil der SVG, seit 2020 für vier Saisons im Bundesliga-Team.
Zuspieler Gerken zieht nach der ersten Saisonhälfte ein positives Fazit seines Wechsels: "Ich bin sehr glücklich hier und freue mich über meine Rolle als erster Zuspieler", macht er den Unterschied zur Zeit in Lüneburg deutlich. "Da war ich in der Ergänzungsrolle und da, wenn ich gebraucht wurde." In Königs Wusterhausen ist das anders: "Hier bin ich Leistungsträger, muss vorangehen, Ruhe ausstrahlen, auch mal als Führungsperson helfen." Eine Rolle, die passt: "Das finde ich cool, ist das, was ich auch wollte. Ich entwickle mich weiter, das gefällt mir sehr gut." Gerken kam - ebenso wie Theo Timmermann - in allen 15 bisherigen Liga-Spielen zum Einsatz. Yann Böhme musste zwischenzeitlich verletzt pausieren, kam bisher auf zehn Einsätze. Außenangreifer Timmermann und Diagonalangreifer Böhme sind auch die besten Scorer der Gäste, stehen in den Top-10 der Liga.
Von den Erfahrungen aus der Zeit in Lüneburg, als es bis ins CEV-Cup-Finale ging, kann Hannes Gerken in seinem neuen Team profitieren. "Wir erfahrenen Spieler, dazu zählen Yann, Theo und ich, gehen da voran. ?Leading by example' beginnt schon im Training, wenn es darum geht, andere mitzuziehen."
Besonders die Rolle im Duo mit Yann Böhme ist für Gerken reizvoll: "Wir verstehen uns extrem gut. Wir spielen schon im dritten Jahr zusammen, hatten in Lüneburg auch ein Jahr zusammen gewohnt. Das sorgt für ein gutes Verständnis, auch auf dem Feld, das einfach Spaß macht."
Gerken: "Wir sind auf dem richtigen Weg"
Auch die jüngste Bilanz seines Teams stimmt ihn positiv: "Wir hatten keinen einfachen Saisonstart, hatten uns das anders vorgestellt und mussten uns erstmal finden. Im Dezember lief es dann so richtig, da haben wir vielleicht sogar ein, zwei Punkte liegen gelassen. Inzwischen machen wir auch als Team Fortschritte, sind auf dem richtigen Weg."
Hannes Gerkens Vorfreude auf die Rückkehr in die LKH Arena fällt zweigeteilt aus. "Klar freue ich mich drauf, bekannte Gesichter wiederzusehen, viele Bekannte und Freunde." Im aktuellen Team der SVG gibt's den engsten Kontakt zu Theo Mohwinkel: Beide spielten schon in der 2. Mannschaft zusammen, wohnten später auch zusammen. "Ich habe bei der SVG sehr viel gelernt", blickt Gerken gern zurück - dann aber auch gleich nach vorn: "Wir sind im Hier und Jetzt. Ich freue mich auf eine coole Halle, eine coole Atmosphäre. Aber es ist gut, wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren", hofft er auf einen positiven Auftritt mit seinem Team in der früheren sportlichen Heimat.
Anders als für die SVG, die mit dem 3:0 gegen den VCO ins Jahr startete, ist das Spiel das erste Bundesliga-Duell des Jahres für die Gäste. Am vergangenen Wochenende ging es zu einem Benefizspiel beim Zweitligisten VC Dresden - 4:0 setzte sich der Erstligist im Spiel über vier Sätze klar durch. "Das hat geholfen, im Wochenend-Rhythmus und im Schwung zu bleiben", sagt Hannes Gerken. "Außerdem haben wir einige Sachen ausprobiert, allen Spielanteile verschafft." (gm)
