Die Suhler Serie hält, es war der fünfte Bundesligasieg in Folge und das im Rückspiel gegen den Tabellendritten SSC Palmberg Schwerin.
Laura Berger im Angriff (Foto: Stephan Roßteuscher)
Wie bereits beim sensationellen Pokalerfolg konnten sich auch diesmal die Spielerinnen des VfB Suhl LOTTO Thüringen im nervenaufreibenden Tiebreak durchsetzen, diesmal noch knapper nach einem 15:13-Erfolg in fünften Satz und insgesamt über zwei Stunden Spielzeit. Die weit über 1.000 Zuschauer in der stimmungsvollen ANTENNE THÜRINGEN Volleyballarena "Wolfsgrube" kamen wieder voll auf ihre Kosten, denn auf und neben dem Feld bot das dritte Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in dieser Saison wieder alles, was einen "Ost-Klassiker" ausmacht. Die Schützenlinge von Felix Koslowski waren diesmal personell etwas gehandicapt, denn er musste aus krankheitsbedingten Gründen auf vier Akteure verzichten. Ein Tribut, den man bei den vielen Reisestrapazen in der Champions-League wohl zollen muss, gerade in dieser Jahreszeit. Trotzdem war der SSC-Kader mit starken Spielerinnen besetzt, allen voran das 17-jährige Toptalent Leana Grozer, die insgesamt 19 Punkte für ihr Team beisteuerte und die SSC-Topscorerin neben Diagonalangreiferin Elles Dambrink (18 Punkte) war. Die personellen Spielerausfälle musste Suhl bei der 0:3-Niederlage im Hinspiel in Schwerin ebenfalls verkraften. Überragende Punktesammlerin des Spiels mit 22 Punkten war allerdings die VfB-Diagonalangreiferin Anna Artyshuk, die ihrerseits insgesamt 22 Mal den Ball erfolgreich im gegnerischen Feld platzieren konnte. Der Spielverlauf ähnelte sehr dem Pokaltriumph der "Suhler Wölfe", denn der erste Satzgewinn mit 25:18 Punkten nach 21 Minuten war am Ende sehr souverän. Auch im zweiten Satz waren die Gastgeberinnen bis auf 21:17 enteilt, doch kämpften sich die Hölzig & Co. noch heran und gewannen den hartumkämpften Satz, auch auf Grund einiger glücklicher Momente, doch noch nach 27 Minuten mit 25:23 Punkten. Angestachelt von dem unnötigen Satzverlust, dominierten die Laakkonen & Co. ihrerseits wiederum Satz Nummer drei am Ende wieder deutlich mit 25:18 nach 24 Minuten. Anstelle eines durchaus möglichen 3:0-Sieges im 100. Bundesligaspiel von VfB-Chefcoach Laszlo Hollosy, stand es nunmehr 2:1 für die Südthüringerinnen und es folgte wieder einmal der obligatorische Leistungseinbruch bei Suhl, während der SSC-Kader fightete und insbesondere durch starke Aufschläge die Suhler Abwehr mehrmals in Verlegenheit brachte. Mit einer deutlichen 13:25-Klatsche mussten die Suhlerinnen den Satzausgleich hinnehmen und wiederum den Nervenkrimi Tiebreak bemühen. Hierbei hatten die Mecklenburgerinnen mit 3:0 den bessern Start und viele Fans dachten schon, "das wars jetzt" - doch angefeuert von einer lautstarken Kulisse, darunter auch einige Schweriner Fans, die den Weg in den verschneiten Thüringer Wald" nicht scheuten, kämpften sich die Hollosy-Schützlinge wieder heran und gingen pünktlich zum Seitenwechsel mit 8:7 in Führung. Schwerin konnte beim 11:11 wieder ausgleichen, dann zweimal Führung für den VfB, beim 14:12 dann Matchball für Suhl im 65. "Ostklassiker" zwischen beiden Teams. Erster Matchball abgewehrt und dann verwandelt Suhl zum 15:13 und 3:2-Sieg gegen den Tabellendritten aus Schwerin. Tosender Jubel im Tollhaus "Wolfsgrube" und der 15. Erfolg der Südthüringerinnen in ihrer 22-jährigen Bundesligageschichte gegen den "Goliath" und Bundesliga-Rekordmeister seit 1990 aus Schwerin. Als wertvollste Spielerinnen wurden SSC-Libera LLabres Herrera (Silber-MVP) und VfB-Regieführerin Lara Nagels (Gold-MVP) geehrt. Für die Gäste am Ende sicherlich eine unglückliche Niederlage, jedoch kann man die Punktverluste sicher besser verkraften, denn an der Tabellenspitze der Top3-Teams ist noch alles möglich. Für Suhl waren die zwei erkämpften Punkte viel Wert, denn so festigt man nicht nur den fünften Tabellenrang sondern bleibt am Tabellenvierten SC Potsdam dran, der dann kurz vor Weihnachten am kommenden Samstag in der "Wolfsgrube" zum Rückspiel gastieren muss.