TSV Mimmenhausen - TV Rottenburg 3:1. - Der TSV Mimmenhausen hat sich am Samstagabend im Bildungszentrum Salem wochenlangen Frust von der Seele geschmettert.
Grund zur Freude! (Foto: Tobias Bergmoser)
Hat mit dem 25:19, 25:19, 24:26 und 25:17 allen Ungläubigen, Kritikern und sich selbst bewiesen, "dass wir was können", wie Christian Pampel den souveränen Erfolg kommentierte. Nach drei "Gurkenspielen", einem, das er als "so lala" bezeichnete, und jenem beim SV Schwaig, als selbst der Kontrahent das 0:3 als unverdient bezeichnet hatte, ist Kapitän Jan Jalowietzki und seiner Crew ein überzeugender Befreiungsschlag geglückt. Ein nie gefährdetes 3:1, das auch den nach Gurkenspielen stets gefassten, klar analysierenden Pampel nicht ganz kalt lässt.
"Das war richtig gut", freut sich der Mimmenhausener Trainer darüber, dass endlich mal "alle Rädchen ineinander griffen", viele Dinge funktionierten, an denen "wir seit Wochen und Monaten arbeiten". Zum Beispiel dann, wenn die Annahme schwächelte, "haben sie sich gegenseitig geholfen"; der Aufschlag des TSV, "meist mit guter Quote", stellte die Rottenburger vor oftmals unlösbare Probleme. Pikant daran: Der Friedrichshafener Joshua Rauber in TSV-Reihen ließ seinen großen Bruder Moritz auf Rottenburger Seite gelegentlich "alt" aussehen.
Überhaupt, Joshua Rauber und der zuletzt doch immer wieder kritisierte K-1-Angriff: Ganz groß raus kam der im Vergleich mit Kollegen und Kontrahenten 1,82m kleine Mann, "Er hat das toll gemacht, sich wesentlich gesteigert!", spendet Christian Pampel verbalen Beifall für eine Vorstellung, bei der "nicht nur phasenweise und punktuell" wie in den Partien zuvor die guten Sachen geklappt hatten. Ein Urteil, das auch für alle anderen, die Mittelblocker im Schnellangriff oder Jan Jalowietzki gilt. Der Kapitän verletzte sich im vierten Satz. Von David Markovic kurz vertreten, übernahm er aber bald wieder seinen erfolgreichen Part auf dem Spielfeld. Die Annahme stand, Zuspieler Philipp Hornung hatte wieder einen guten Tag erwischt, und - Novum in dieser Saison: Er durfte nicht nur auf Lukas Baumgärtner als zuverlässigen Angreifer setzen. Der Mann auf der Diagonalen, zum vierten Mal hintereinander völlig zu Recht zum "Mann des Spiel" gewählt, erhielt als Vertreter aller die goldene Medaille.
Der eine oder andere Zuschauer wird sich verdutzt die Augen gerieben haben. 9:2 führte der Tabellenletzte, ließ sich auch von kleinen "Dellen" nicht irritieren, machte unbeirrt weiter und gewann nicht nur den ersten Durchgang 25:19. Je näher der Moment, wo es drauf ankommt, rückte, desto deutlicher der Mimmenhausener Vorsprung (8:6, 16:12, 23:18). Und mit dem zweiten 25:19-Satzgewinn war der erste Saisonpunkt in trockenen Tüchern.
Mimmenhausen aber wollte mehr. Gegen einen TV Rottenburg, der aufgrund seiner Eigenfehler "uns nie unter Druck setzen konnte" (Pampel). Der dritte Abschnitt im einseitigen badisch-württembergischen Duell brachte aber den "alten" TSV hervor. Er führte komfortabel (8:7, 16:13, 21:17), steuerte dem glatten 3:0 entgegen (24:23, Matchball) - plötzlich häuften sich die Eigenfehler, Rottenburg nutzte das zum 26:24. Das war's dann aber. Mehr überließ Mimmenhausen dem Vizemeister nicht. Das anschließende 25:17 im vierten Satz: eine Machtdemonstration.
"Ich freue mich sehr über die drei Punkte", sagte Christian Pampel . Aber was ihn zufrieden - zum ersten Mal in der Saison - nach Hause fahren lasse, sei, was die Mannschaft auf dem Spielfeld veranstaltet habe.
TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (Markovic, AA), Friedrich (MB), Baumgärtner (D, MVP), Rauber (AA), Zippel (MB), Hornung (Z), Frings (L), Reusch (L).