TSV Mimmenhausen - TV Rottenburg (Samstag, 19 Uhr, Bildungszentrum Salem). Der TSV Mimmenhausen hat seit Ende September schon einige trübe Spieltage erleben müssen, und der Papierform nach wird sich daran am Wochenende nichts ändern. Mit Rottenburg kommt der Vizemeister ins Bildungszentrum.
JR6 mit Team (Foto: Aimar Zabaleta)
Die Rollen zwischen Schlusslicht und Tabellensiebtem sind klar verteilt: Christian Pampel und seine Mannschaft gehen als Underdog ins badisch-württembergische Duell. Der TSV-Trainer bleibt in Anbetracht dieser Konstellation trotzdem gelassen. "Es ist im Moment völlig irrelevant", sagt er, "gegen wer wir spielen. Wir müssen zuerst unsere eigenen Probleme in den Griff bekommen. Deshalb verschwende ich erst einmal keinen Gedanken an den nächsten Kontrahenten."
Schwierigkeiten, mit denen niemand im TSV-Lager ernsthaft vor dem Start in die achte Zweitligasaison gerechnet hatte, rechnen musste. Aber es läuft nicht. Die Angreifer sind unerklärlich vom Punkte bringenden Weg abgekommen, den sie die Jahre zuvor wie im Schlaf gegangen sind. Jenem Weg, auf dem auch schwierige Situationen mutig gelöst werden, ohne fest zu werden, ohne zu viel zu wollen. Abgesehen von einem: Lukas Baumgärtner. Der junge Diagonalangreifer hat "gut in die Spur gefunden", lobt Pampel den 22-Jährigen. Zwar habe er in Dresden anfangs unsicher gewirkt, was aber nicht weiter überraschend sei. Er wollte seinen starken Auftritt in Schwaig nun an der Elbe wiederholen. Eine Erwartung, die unerfahrene Spieler oft ins Gegenteil abrutschen lassen. Eine schwache Vorstellung war das nicht, die "Balou" beim 1:3 in Dresden präsentiert hatte. "Er hat das gut gemacht", so Pampel.
Und wünscht sich, dass ihm das auch gegen Rottenburg gelingt. Pampel hofft, dass sich die Mitspieler an ihm aufrichten, ihn als Vorbild nehmen, und so der TSV ein Stück weit seine Probleme in den Griff bekommt. "Es wäre schön", sagt Pampel, "wenn ein zweiter oder dritter Spieler sich als ähnlich zuverlässig erweist." Dann hätte Zuspieler Philipp Hornung ein paar Optionen mehr - und der Gegner ein paar Nüsse zusätzlich zu knacken. Bisher erfüllte sich diese Hoffnung (noch) nicht. Aber die stirbt ja bekanntlich eh zuletzt.
Also bereitet sich Pampel auf Rottenburg vor, "auch der TVR hat seine Schwachstellen", als hätte er eine funktionierende statt einer stark verunsicherten Equipe zur Hand. "Natürlich schaue ich mir Videos von Rottenburg an, erarbeite daraus eine Taktik." Ganz nach den Motto: Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen. "Für uns gibt es nur den Weg nach vorn", sagt er. Der ist nicht so weit weg, als dass er nicht erreichbar wäre.
Auch gegen den TV Rottenburg, der Papierform nach Favorit. Da hilft unter Umständen das Video gegen Mühldorf. Der Aufsteiger gewann vergangene Woche 3:2 am Neckar. Gelingt Mimmenhausen tatsächlich die Trendwende, der November hätte noch ein paar strahlende Wochenenden in petto.