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DVV: Ohne Druck in die Nations League

22.05.2024 • DVV Autor: SVG Lüneburg 377 Ansichten

Die alljährlich stattfindende Volleyball Nations League (VNL) hat aktuell eine besondere Bedeutung: Der Wettbewerb 2024 ist für einige renommierte Länder die letzte Chance, ein Olympia-Ticket über eine Verbesserung in der Weltrangliste zu ergattern. Die deutschen Männer können den jetzt beginnenden Turnieren aber gelassen entgegen sehen. Denn sie haben das Paris-Ticket bereits in der Tasche - im Gegensatz zum Beispiel zu dem aktuellen Weltmeister Italien

Nur 12 Teams pro Geschlecht dürfen in Paris auf den Court. Außer dem gesetzten Gastgeber Frankreich haben sich neben dem DVV-Team bei den Männern im vergangenen Herbst bisher qualifiziert: Brasilien, Polen, USA, Japan, Kanada. Die verbleibenden fünf Plätze werden durch die Auswahl der besten fünf Team der Weltrangliste zum Vorrunden-Ende der VNL (23. Juni) besetzt. Wobei aber auch zum Tragen kommt, dass jeder Kontinent mit mindestens einer Mannschaft vertreten sein soll - und Afrika ist bisher außen vor, was es für Größen wie Argentinien, Kuba, Slowenien, Serbien, die Niederlande, die Türkei, den Iran oder eben Italien (alle unter den Top 15) erschwert.

Nicht nur Grozer
wird noch geschont

Der DVV kann ohne Druck aufspielen, wenn das Team ab diesem Mittwoch (22.30 Uhr MEZ) beim ersten von drei Vorrunden-Turnieren aufschlägt - passend zum Qualifikations-Triumph wie im Oktober erneut in Rio de Janeiro, und im ersten Turnierspiel gleich gegen Italien. Damals gab es für Georg Grozer & Co. ein 3:1 gegen den Favoriten. Der Diagonalangreifer ist nun aber (noch) nicht im Kader, darf noch Kraft schöpfen für Olympia wie auch einige andere Akteure, die bis ganz zum Ende der Saison am Ball waren und/oder im letzten Jahr VNL, Europameisterschaft und eventuell auch noch die Olympia-Quali gespielt haben.

So wird Bundestrainer Michal Winiarski wohl die Gelegenheit nutzen, auch nachrückenden Talenten Bewährungschancen zu geben oder sogar Youngstern mit Hinblick auf den nächsten Olympia-Zyklus 2024 bis 2028 (Los Angeles) zum Debüt zu verhelfen. Eine ganze Reihe von ihnen war ja in den letzten Wochen schon zu Lehrgängen in Kienbaum. Jetzt wurde der zeitweise 30 Mann große Kader geteilt in Spätankömmlinge, die in Kienbaum ins Training einsteigen, und 14 Mann, die nach Rio flogen.

Im ersten, noch inoffiziellen Testspiel gab es im polnischen Kattowitz gegen die Ukraine einen 3:1-Erfolg - mit u.a. dem LüneHünen Joscha Kunstmann im Mittelblock bei seiner ersten Bewährungsprobe im A-Team. Tags darauf gab es - in veränderter Formation - vor tausenden von Fans in Kattowitz ein erstaunliches 3:1 (25:23, 16:25, 25:16, 28:26) gegen Polen, das allerdings - wie auch der DVV - nicht in Bestformation antrat. Danach nominierte Bundestrainer Winiarski einen 14er-Kader für die erste VNL-Woche, in dem auch zwei Debütanten einen Platz bekamen: eben Kunstmann als einer von vier Mittelblockern und der Herrschinger Diagonale Filp John als Konkurrent von Yann Böhme.

Yann Böhme nimmt
Neustart in Angriff

Wohin der bisherige Lüneburger geht ist nun auch offiziell. Nachdem die Gerüchte schon länger die Runde machten, gaben die Netzhoppers KW (Königs Wusterhausen) den Transfer stolz bekannt. Böhme absolvierte für die SVG in zwei Jahren 64 Pflichtspiele und wurde, aus der 2. Liga (Gotha) gekommen, gleich nach der ersten Saison zum Nationalspieler. Nicht zuletzt wegen der ungewohnten Belastung im vergangenen Sommer mit ein paar Wehwehchen fand er erst schwer wieder zur alten Form, und nach einer Krankheit im Winter war der 26-Jährige hinter Xander Ketrzynski dann oft nur zweite Wahl. Im Nationalteam und bei KW soll nun ein Neustart in seiner Karriere erfolgen.

Das DVV-Team spielt in Rio außer gegen Italien noch gegen Kuba (23. Mai, 19 Uhr), Argentinien (25. Mai, 22.30 Uhr) und Serbien (26. Mai, 19 Uhr), alle Matches live zu sehen im kostenpflichtigen Stream auf volleyballworld.com. Danach geht es zurück in die Heimat und nach ein paar Tagen Pause und Wiedertreffen in Kienbaum zum 2. Turnier in Japan.
Neben Kunstmann, Böhme und John sind noch mitgeflogen: Mittelblock: Florian Krage, Lukas Maase, Yannick Goralik, Außen: Christian Fromm , Moritz Reichert, Tobias Brand, Tim Peter, Denys Kaliberda, Zuspiel: Jan Zimmermann, Eric Burggräf, Libero: Leonard Graven.

Im kompletten Kader dieses Sommers fehlt der Diagonale Linus Weber, wie schon nach der VNL im letzten Sommer. Er hat für Warschau, wo er an Bartlomiej Boladz nicht vorbei kommt, in den letzten beiden Saisons nur wenig gespielt und wurde deshalb von Winiarski nicht berufen. (hre)

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