Was für ein Wochenende für den TV Bühl. Nicht nur, dass der Verein aus dem Schwarzwald eine perfekt organisierte Meisterschaft ausrichtete. Nein. Auch sportlich lief es für den Bison-Nachwuchs erste Sahne.
Nach der würdigen Eröffnung der Veranstaltung durch Oberbürgermeister Hubert Schnurr, Abteilungsleiter Oliver Stolle und dvj-Spielwart Linus Tepe, die von den Schwarzwald-Maries choreografisch untermalt wurde, hatten die Teams das Sagen.
Dabei gelang es neben Ausrichter Bühl auch dem TuB Bocholt, dem VC Dresden sowie dem Schweriner SC ihre Gruppen zu gewinnen. Dass hierfür aber eine Menge Arbeit notwendig war, zeigen die knappen Satzergebnisse. So musste in allen Gruppen nicht selten der dritte Satz die Entscheidung über Sieg oder Niederlage bringen.
Genauso umkämpft wie die Plätze eins waren auch die weiteren Vorrundenplätze. Kein Wunder, konnte doch hierüber auch noch die Chance auf das Viertelfinale gewährt werden.
Und so kam es am späten Samstagnachmittag zu weiteren spannenden Fights zwischen Kriftel und Hannover, Berlin und Rottenburg, Grafing und Potsdam sowie Gotha und Mömlingen. Hier konnten sich die Auswahlen aus Kriftel, Berlin, Grafing und Mömlingen durchsetzen.
Getragen von der Euphorie des Vortages sowie den Heimvorteil Nutzens, rollte am Sonntagmorgen der Bühl-Express weiter Richtung Halbfinale. Gegen Mömlingen konnte der erste Satz einstellig gewonnen werden, erst im zweiten Satz musste sich der TV strecken, um aber am Ende doch mit 2:0 zu gewinnen. Deutlich enger war es da bei den anderen drei Partien. Für einige überraschend setzte sich der TVS Grafing nach tollem Kampf mit 2:1 gegen Bocholt durch. Und auch Dresden konnte gegen den Berliner TSC endlich 2:1 gewinnen. Fehlte nur noch ein Match, das es auch in sich hatte und im Satz 1 den Turnierrekord aufstellte. Denn wo sonst bei 25 Punkten für ein Team der Satz zu Ende ist, wechselten sich Führung und Rückstand jeweils ab. Erst beim 32:30 für Schwerin bat das Schiedsgericht zum Seitenwechsel. Kein Grund für Kriftel, die Köpfe in den Sand zu stecken. Die Mannschaft um Trainer Tim Schön verstand das vielmehr als Anreiz, die noch vorhandenen Reserven abzurufen. Dies sollte auch zunächst gelingen, immer wieder führte das Team aus Hessen. Doch je länger der Satz schon dauerte, desto mehr wuchs bei den Schwerinern der unbedingte Wille, ein 2:0 einzufahren. Dies sollte gelingen. 25:22 am Ende sicherte die Medaille.
Kurze Zeit, durchzuatmen und sich aufs Halbfinale vorzubereiten.
Bühl hatte es mit Grafing zu tun. Wie schon in der Vorrunde sollte auch hier Satz 3 über den Einzug ins Finale entscheiden. Mit jeweils 25:21 gingen die Sätze eins und zwei hüben wie drüben aus. Die Leistungsdichte zeigte sich schließlich im dritten Durchgang. Erst beim 16:14 rissen die Bühler Jungs und Fans die Arme gen Himmel. Finale, ohohoho erschallte es im Schwarzwald.
Und im zweiten Halbfinale zwischen Dresden und Schwerin? Fast ein paralleles Bild. Ein Kräftemessen auf Augenhöhe. Packende Ballwechsel, deren Ende mal zugunsten der einen, Mal zugunsten der anderen Mannschaft ausgingen. Logische Konsequenz? Tie-Break. Hier ging es weiter, wie von den Teams bekannt. Spannung bis zum Schluss. 15:13 hieß es dann für den SSC. Und Bronze für Dresden.
14.45 Uhr. Final-Zeit in Bühl. Vor voller Kulisse düste der Gastgeber um Trainer Kristen Cléro davon. 25:16 in Satz 1. Da stand die Halle, soweit sie die roten Bühler unterstütze, Kopf. Doch zu früh gefreut. Denn Schwerin-Trainer Thomas Eichhoff hatte seine Jungs noch einmal heiß gemacht. Der Pausentee schien zumindest seine Wirkung zu entfalten. Mit jetzt druckvollen Aufschlägen und guter Angriffsleistung gelang es den Jungs aus Mecklenburg-Vorpommern, Durchgang zwei besser und erfolgreicher zu bestreiten. Lohn für die Leistungssteigerung: Satzgewinn.
Also, wieder ein Tie-Break-Spiel. Und nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Bühl erarbeitete einen kleinen Vorsprung, den Schwerin aber egalisierte. Matchbälle auf beiden Seiten. Doch auch erfolgreiche Abwehr derselbigen. Erst beim 20:18 war Schluss. Und Bühl stand Kopf! Heimsieg, die Krone der U20. Was für eine ausgelassene Freude beim TV. Und das ganz zu Recht.
Bei der abschließenden Siegerehrung bedankte sich dvj-Spielwart Tepe für eine perfekt organisierte Meisterschaft. Auch lobte er die teilnehmenden Mannschaften für ihre sportlich tollen Leistungen und den äußerst fairen Umgang miteinander.
Allen Sportlern, für die es die letzte Jugendmeisterschaft war, wünschte Tepe eine weitere gute Volleyballzukunft.
Endplatzierungen
1. TV Bühl
2. Schweriner SC
3. TSV Grafing
3. VC Dresden
5. TuB Bocholt
6. TuS Kriftel
7. Berliner TSC
8. TV Mömlingen
9. TV Rottenburg
10. SC Potsdam
11. VC Gotha
12. TK Hannover
13. VfB Friedrichshafen
14. FCJ Köln
15. TSV Speyer
16. Kieler TV