volleyballer.de Das Volleyball-Portal

volleyballer.de - Das Volleyball-Portal

Bundesligen: Es geht quasi wieder bei Null los

12.04.2025 / Autor: SVG Lüneburg e.V.

Wie viel Nervenkitzel verträgt der Fan? Wie oft können Profi-Volleyballer über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen? Sieben Mal allein seit Mitte Februar spielten die LüneHünen einen Tiebreak, dazu zweimal schon im alten Jahr.

Bundesligen - Es geht quasi wieder bei Null los - Foto:  VBL/Hoth

Emotionen, Emotionen - wie nach dem Fünf-Satz-Krimi am Bodensee (Foto: VBL/Hoth)

Es könnte also ein kleines Jubiläum geben, wenn die SVG Lüneburg an diesem Sonnabend, 19 Uhr, in der LKH Arena zum dritten von maximal fünf Vergleichen gegen den VfB Friedrichshafen aufläuft. Im Playoff-Halbfinale der Bundesliga steht es 1:1, nachdem beide im "Best-of-5"-Modus je ein Match 3:2 gewonnen haben. Wer nun nachlegt, hat am kommenden Mittwoch gute Karten, schon in die Endspielserie einzuziehen.

Mindset unabhängig vom Spielstand

Zwei lange Abende boten die Kontrahenten Fans und anderen Interessierten bisher, am Mittwoch sogar mit Verlängerung im 1. und 5. Satz. Und auch darin ist die SVG ja bestens geübt, spielte in der Champions League gegen Berlin sogar schon erfolgreich einen zusätzlichen "Golden Set". Kein Wunder, dass Chefcoach Stefan Hübner immer wieder, jetzt auch in einem Interview der renommierten Kölner Agentur Sport-Informations-Dienst (sid), betont: "Je öfter die Mannschaft in diesen Situationen ist, desto mehr Erfahrung sammelt sie, baut Vertrauen auf, dass sie solche Spiele auch gewinnen kann. Es hat in dieser Saison auch dabei geholfen, ein Mindset zu entwickeln, immer auch unabhängig vom Spielstand zu spielen, einfach im Hier und Jetzt zu sein und jeden Punkt fokussiert anzugehen."

Zudem macht die junge Mannschaft mangelnde Erfahrung gegenüber den routinierten Häflern mit immensem Einsatz und nie erlahmendem Siegeswillen wett, hat "einfach richtig Bock", so Hübner, zusammen noch etwas zu erreichen, denkt noch nicht an Urlaub, Sommerpause oder Aufgaben im Nationaldress. Da lässt sich dann auch eine gewisse Müdigkeit nach einer Saison mit vielen Auftritten recht gut aus den Kleidern schütteln, oder, mit Hübners Worten gegenüber dem sid: "Die ganze Saison ist intensiv, aber die Mannschaft findet selbst in diesen engen Spielen immer noch Reserven." Nach dem Match am Bodensee hatte der Coach unverhohlen eingeräumt: "Wir sind alle platt." Aber auch betont: "Die Spieler sind angestachelt, nehmen den Sieg als Push mit."

Das wurde auch deutlich im Dyn-Interview mit Gage Worsley, der ebenso heiser wie aufgekratzt die Fans im Stream mit "S-V-G"-Sprechchören grüßte und anfügte: "Wir sind bereit, weiterzumachen." Im Match selbst hechteten er und sein ebenfalls starker Libero-Kollege Lenny Graven durch die Halle, als ginge es um den letzten Punkt der Saison. Worsley rauschte dabei auch einmal mit seinem Kapitän Theo Mohwinkel zusammen - ein Schreckmoment. Auch bezeichnend dafür, dass sich beide Teams nichts schenkten, war das unbeeindruckte Weiterspielen von Jackson Young, als er im Tiebreak einen Schuh verlor. Der Kanadier war nun zweimal mit starken Quoten der VfB-Topscorer (24 Punkte in Lüneburg, 29 am Mittwoch), obwohl er mit 1,93 Metern nicht zu den Riesen zählt.

Wenige Bälle gaben bisher den Ausschlag

Überhaupt fällt bisher auf, dass viel über die Außen- und Diagonalposition läuft und relativ wenig über Schnellangriffe durch die Mitte. Das kann sich aber ebenso schnell ändern, beide Teams kennen sich mittlerweile bestens und agieren auf Augenhöhe. Am Bodensee hieß das Verhältnis der Satzpunkte zum Beispiel 110:114 aus SVG-Sicht, trotz des Sieges. Da geben also letztlich Kleinigkeiten und wenige Bälle den Ausschlag. Hoffentlich dieses Mal wieder für die LüneHünen - und wenn es auch wieder im Tiebreak sein sollte ? (hre)

Impressum | Datenschutz