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Bundesligen: Stimmung top - Ergebnis flop

10.04.2025 / Autor: Vanessa Persson/Tim Burchardt, TSV von 1911 Giesen e.V.

Die Helios GRIZZLYS Giesen haben auch ihr zweites Duell in der Halbfinalserie der Playoffs 2025 gegen die favorisierten Berlin RECYCLING Volleys mit 0:3 (19:25, 21:25, 19:25) verloren.

Bundesligen - Stimmung top - Ergebnis flop - Foto:  Elisabeth Kloth

Weiter gehts! (Foto: Elisabeth Kloth)

In der Hildesheimer Volksbank-Arena gingen die Gäste aus der Bundeshauptstadt nach nur 79 Minuten Spielzeit als Sieger vom Feld. 2.730 Zuschauer sahen eine dominante Leistung des amtierenden Deutschen Meisters, dieser hatten die GRIZZLYS nur bedingt etwas entgegenzusetzen. Der Stimmung in der Arena tat das Ergebnis keinen Abbruch und drei emotionale Abschiede beschlossen schlussendlich den Volleyballabend.

Alles war angerichtet: Eine ausverkaufte Volksbank-Arena mit 2730 Zuschauern in der vielleicht lautesten Halle der deutschen Volleyball-Landschaft zum zweiten Halbfinalspiel in den Playoffs 2025. In allen drei Sätzen zeigten die Gäste, ihre Überlegenheit, über weite Phasen hinweg, deutlich. Im ersten Satz zogen die Berliner schnell auf 2:7 voran, vor allem dank ihrer starken Feld- und Blockabwehr. Auch im Aufschlag überzeugten die BR Volleys.

Die GRIZZLYS, allen voran Diagonalangreifer Michiel Ahyi, stemmten sich mit viel Druck im Aufschlag gegen den drohenden Satzverlust, doch die Berliner Annahme agierte fast tadellos und so konnte GRIZZLYS-Libero Niklas Brelin den ersten Satzball noch mit einem spektakulären Hechtbagger abwehren, bevor sich die Gäste den Satz Nummer 1 dann im zweiten Anlauf sicherten. Im zweiten Abschnitt sah es zunächst nach einer eindeutigen Angelegenheit aus, zugunsten der BR Volleys. Über 6:2 zog der Hauptrunden-Erste bis auf 14:7 davon. Doch dann folgte eine starke Phase von Michiel Ahyi. Dank großartiger Aufschläge und einiger effektiver Angriffsbälle holten die Giesener sechs Punkte am Stück und schafften beim 15:15 den Ausgleich. Um 19.46 Uhr tobte die Halle und die Hoffnung auf den Satz-Ausgleich nahm kurzzeitig Formen an. Giesen hielt danach einen Zwei-Punkte-Rückstand, vergab jedoch beim 19:21 leichtfertig die Chance, noch einmal entscheidend heranzukommen. Am Ende von Satz 2 nutzen die Berliner den Satzball zum 21:25 und gingen damit mit 2:0-Führung. Vor Beginn des dritten Satzes wurden neben der Kabinenansprache von Cheftrainer Itamar Stein auch noch Bananen in die Kabine der Grizzlys gereicht. Scheinbar eine gute Idee. Denn passend zur "La-Ola Welle", die durch die Halle schwappte, begab sich der Gastgeber in seine stärkste Phase des gesamten Spieles. Über 3:1 bauten die Giesener die Führung auf 10:7 aus. Doch die Berliner kamen zurück und hatten mit Jake Hanes den wohl besten Spieler des Abends in ihren Reihen. Die GRIZZLYS fanden fortan keinen Zugriff mehr auf die Partie. Hanes verwandelte druckvolle Asse, massive Blocks und setzte die GRIZZLYS mit seinen platzierten Angriffsschlägen unter Druck. An diesem Abend waren die Berliner für die GRIZZLYS, trotz der lautstarken Unterstützung von den Rängen, eine Nummer zu Groß. Diese nutzen ihren zweiten Matchball zum 19:25 im dritten Satz. Auch GRIZZLYS-Mittelblocker Jakob Günthör musste nach dem Spiel zugeben: "Berlin war einfach saustark, wir müssen unser Spiel und die Taktik noch besser auf den Gegner einstellen."   Leistungsgerecht wurde nach der Partie der Berliner Diagonalangreifer Jake Hanes zum MVP des Spieles gewählt.

Zum Abschluss des Abends übernahmen drei wichtige Protagonisten das Wort. Noah Baxpöhler schien Tränen in den Augen zu haben, als er sein Karriereende nach Ende der laufenden Spielzeit bekannt gab und sich bei den Fans für ihre Unterstützung in den letzten Monaten bedankte.   Auch Publikumsliebling Jori Mantha und Giesens Kapitän Hauke Wagner schlossen sich den Worten von Baxpöhler an und werden sich nach der Saison in den sportlichen Ruhestand verabschieden. Mantha betonte, dass die GRIZZLYS in seinem Herzen immer seine Heimat bleiben werden und dankte "den tollsten Fans der Liga". Für Hauke Wagner war die Entwicklung der Grizzlys in den letzten Jahren phänomenal. "Vor ein paar Jahren haben wir noch vor 700 Fans gespielt, jetzt haben wir eine ausverkaufte Halle. Und vielleicht gibt's demnächst auch mal einen Titel zu feiern." Jakob Günthör gab zu: "Das war ein trauriger Moment. Da fühlt man mit. Ich hoffe, die Jungs bekommen noch ein weiteres Heimspiel." Standing Ovations, zahlreiche Autogrammwünsche und lautstarke Sprechchöre begleiteten die drei und beide Teams dann aus der Arena.

Weiter geht es für die GRIZZLYS am kommenden Sonntag (15 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle Berlin mit dem dritten Playoffhalbfinalserie.  Mit einem Sieg würden sich die GRIZZLYS ein weiteres Heimspiel erspielen. Bei einer Niederlage würde Berlin den Finaleinzug perfekt machen und die GRIZZLYS müssten sich mit einer Bronzemedaille nach einer emotionalen Saison zufriedengeben.

Zusätzliche Informationen und aktuelle Berichte zu den GRIZZLYS gibt es wie immer auf unserer Webseite (www.homeofgrizzlys.de) oder auf unseren Social-Media-Kanälen @heliosgrizzlys.

 

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