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30.03.2025 / Autor: Ulf Greiser, VfB 91 Suhl e.V.
Im Playoff-Viertelfinal-Rückspiel gelingt dem VfB Suhl LOTTO Thüringen vor über 1.000 Zuschauern in der ANTENNE THÜRINGEN Volleyball-Arena Wolfgrube die erhoffte Sensation gegen eines der Bundesliga-Topteams der vergangenen 4 Jahre, den SC Potsdam und gewinnt nach fast zweistündiger Spieldauer mit 3:1 Sätzen (25:22, 25:18, 21:25, 25:22).
VfB jubel nach Halbfinaleinzug (Foto: Stephan Roßteuscher)
Es war im insgesamt 40. Aufeinandertreffen beider Teams (28:11 Siege bisher für Potsdam) das erwartet spannende Spiel, da die Suhler "Wölfe" nach dem überraschenden 3:2-Hinspielerfolg erneut vor einem historischen Ereignis standen. Nach den beiden letztjährigen Playoff-Aus (Saison 2022/23 und 2023/24) gegen die Brandenburgerinnen sollte es im dritten Anlauf endlich mit dem Halbfinaleinzug klappen. Dementsprechend starteten die Gastgeberinnen zunächst stark ins Spiel (2:0) und boten im Satzverlauf dem Favoriten ständig Paroli. Bis 22:22 konnte sich kein Team entscheidend absetzen und ausgerechnet Suhl überragende Diagonalangreiferin Anna Artyshuk vollendete den 25:22-Satzsieg mit einem Block gegen die Ex-Suhlerin Danielle Harbin nach 30 Minuten. Im zweiten Satz bis zum 12:12 ein ebenso spannend und ausgeglichenes Spielgeschehen. Danach konnte sich das Hollosy-Team durch eine gefährliche Aufschlagsserie von Jette Kuipers und super Abwehraktionen von VfB-Libera sowie erfolgreichen Eigenangriffen entscheidend auf 17:12 absetzen. Potsdams scheidender Coach Riccardo Boieri versuchte mit Auszeiten und Spielerwechseln alles, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Erneut sorgte Anna Artyshuk mit einem unwiderstehlichen Außenangriff zum am Ende ungefährdeten 25:18-Satzgewinn nach 25 Minuten. Der dritte Satz führte dann zum sportartspezifischen Comeback des Teams, was 0:2 zurücklag, denn wie so oft kommt es zu leichten Konzentrations- und Eigenfehlern. Auch diesmal war bis zum 12:12 alles offen, wobei die Gastgeberinnen einige Chancen liegen ließen. Als dann auch noch zwei Powertips unsauber ausgeführt wurden sowie die Aufschlagfehlerquote anstieg, konnten sich die Dauerrivalen aus Potsdam entscheidend mit 15:19 absetzen. Nach 24 Minuten und 25:21 Punkten meldete sich das Boieri-Team, dass 2022 und 2023 immer Deutscher Vizemeister wurde, eindrucksvoll zurück. Jetzt roch es förmlich nach einem nahenden Tiebreak, zumal die Holthaus & Co.im vierten Satz bis auf 14:10 enteilen konnte. VfB-Coach Hollosy haderte mit seinen Schützlingen auf Grund der Strategiefehler und war sichtlich angefressen. Zum Glück steigerten sich die VfB-Angreiferinnen wieder entscheidend nach der zweiten Auszeit (14:17) und knapperten Punkt für Punkt vom Rückstand ab. Zudem kam nun auch wieder die VfB-Blockstärke zum Tragen, sodass schnell der 17:17-Ausgleich erkämpft wurde. Das Drama nahm seinen Lauf, Suhl ging beim 20:19 erstmals wieder in Führung. Der doppelte Blockpunkt durch Roosa Laakkonen zum 23:20 brachte die Vorentscheidung. Der zweite Matchball zum 25:22 nach 27 Minuten wurde durch Julia de Paula versenkt, die Sensation war perfekt. Suhl gewinnt 3:1 und zieht ins Playoff-Halbfinale ein, wo der SSC Palmberg Schwerin auf die Suhler Wölfe wartet. Als wertvollste Spielerinnen wurden Eleanor Holthaus (Silber-MVP) und Anna Artyshuk (Gold-MVP) ausgezeichnet. Für den VfB Suhl LOTTO Thüringen steht mit dem Halbfinaleinzug fest, dass der kleine Südthüringer Verein nach 2007 und 2011 erneut die Bundesliga-Bronzemedaille sicher hat. Und für VfB-Chefcoach Laszlo Hollosy geht ein Traum in Erfüllung, im fünften Trainerjahr mit den Wölfen hat er endlich seinen Halbfinaltraum wahr gemacht. Glückwunsch an alle VfB-Akteure, die dies gemeinsam verwirklichen konnten. Die Playoff-reise geht weiter .. nun am kommenden Samstag nach Schwerin.