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15.01.2025 / Autor: Robert Raff, MTV Stuttgart 1843 e.V.
Ist es noch etwas Neues, wenn auch im vierten Vorbericht des Jahres wieder etwas von einem Spitzenspiel oder einer Top-Begegnung steht? Vermutlich nicht, aber darauf nimmt der Januar respektive der Spielplan der Stuttgarter Volleyballerinnen keine Rücksicht.
Zuletzt mit 17 Punkten gegen Dresden: Pauline Martin. (Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner)
Also: selbe Ausgangssituation wie vor der Partie in Dresden am Wochenende, Tabellenführer gegen Verfolger - dieses Mal allerdings mit anders verteilten Rollen. Denn dieses Mal ist der Primus zu Gast beim Zweiten des Klassements. Und das am Mittwoch, wenn Allianz MTV um 18:00 in der Palmberg-Arena zu Schwerin zu Gast ist.
Es mutet ja schon ein wenig skurril an, dieser Start in 2025. Drei Spiele bis dato, drei Mal stand bereits vor der Partie absoluter Spitzenvolleyball auf dem Etikett. Und diese Aufzählung bekommt nun ja noch Zuwachs, denn auch Schwerin ist wieder - wird es langsam unkreativ? - ein Topspiel. Aber deswegen vor Last aufseufzen? Nicht mit Allianz MTV Stuttgart, denn offensichtlich weist das Bitter-Team in diesem Januar fachgerechte Expertise auf, wie man solche durchaus wegweisenden Spiele gewinnt. 3:0 gegen Potsdam, 3:1 gegen Bielsko-Biala und unlängst der 3:1-Auswärtssieg in Sachsen beim Dresdner SC. Vor allem dieser Erfolg gegen den DSC war einer, der einmal mehr die Resistenz dieses Stuttgarter Teams aufzeigte. Nach einem, vorsichtig formuliert, missratenen ersten Durchgang, biss sich das Bitter-Team in die Partie und holte sich fortan die Kontrolle. Auch wichtig - alle Mannschaftsteile sind leistungsmäßig intakt und performen, eine Pauline Martin stemmte die Last auf Diagonal in Abwesenheit von Krystal Rivers als Topscorerin im Alleingang, Lucia Varela schwang sich zur MVP auf. Und Allianz MTV Stuttgart hat nun auch dieses Selbstvertrauen, die großen Spiele mit einem gewissen Selbstverständnis anzugehen. Welches am Ende auch dafür verantwortlich ist, dass man diese Spiele gewinnt. Das hatte dann auch Chefcoach Konstantin Bitter im Interview bei Sport1 angemerkt. Vor allem in diesem Jahr gibt Allianz MTV bislang eine Antwort auf etwaig vorhanden gewesene, leise Kritiken.
Die wilde Fahrt geht also weiter, das eben angesprochene Selbstverständnis wird auch in der Palmberg-Arena am Mittwoch wieder vonnöten sein, um gegen Schwerin zu punkten. Der kommende Gegner ist ebenso voll im Flow, Schwerin ist im neuen Jahr auch noch ohne Niederlage. Und war auch vor Jahreswechsel dafür verantwortlich, dass die Situation an der Tabellenspitze nun so zusammengerückt ist. Da gewann der SSC nämlich deutlich gegen Dresden. In 2025 folgten dann der Erfolge gegen Aachen, ein Krimi-Sieg in der CL gegen Levallois Paris und am Wochenende das deutliche 3:0 gegen Erfurt. Dementsprechend gut aufgelegt ist Schwerin, punktgleich mit Allianz MTV, der Sieger des Spitzenspiels wird also Mittwochabend definitiv an der Tabellenspitze zu finden sein. Stichwort gut aufgelegt - Elles Dambrink ist zweitbeste Scorerin der Liga, die junge Außenangreiferin Leana Grozer machte Allianz MTV im letzten Duell das Leben schwer. Und dann ist da ja noch Mittelblockerin Jaelyn Keene, ebenfalls brandgefährlich, nicht zuletzt am Aufschlag.
Beim Koslowski-Team hat sich in den letzten Wochen übrigens die Ex-Stuttgarterin Hannah Kohn auf Zuspiel etabliert. Apropos Zuspiel, Pia Kästner war ja auch zuletzt für den SSC aktiv. Was dem Spiel dann doch auch noch eine weitere, besondere Note verleiht.
Vor der Partie schiebt Schwerin die Favoritenrolle eher Allianz MTV Stuttgart zu, klar, Understatement. Ob man da dank des Heimvorteils des SSC und der momentanen Form beider Teams nicht doch eher mit gleichsam verteilten Chancen in die Partie gehen, ist müßig zu bereden. Fakt ist, dass sich "Stuttgarts schönster Sport" erneut auf ein Volleyball-Gipfel der Extraklasse freuen kann. Übrigens - die letzte Partie vor drei Wochen gewann Schwerin knapp mit 3:2 in heimischer Halle, Stuttgart wird auf Revanche sinnen.