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25.12.2024 / Autor: BSV Ostbevern 1923 e.V.
Die Zweitligadamen des BSV haben sich und ihrem Anhang ein vorweihnachtliche Bescherung bereitet und kehrten vom langen Auswärtswochenende in Potsdam/Berlin mit sechs Punkten im Gepäck heim.
Das siegreiche BSV-Team mit den rund 40 Supportern in der MBS-Arena (Foto: Nico Huber)
Ein bisschen was für die Tabelle wollten der BSV von der zweiten großen Auswärtstour schon mitbringen. Dass es die maximale Ausbeute bei einer makellosen Bilanz von 6:0-Sätzen würde, damit war nicht unbedingt zu rechnen, da die beiden Kontrahenten zwar wie der BSV auch im unteren Tabellenbereich rangieren, zuletzt aber durch aufsteigende Formkurven und starke Leistungen vor Wochenfrist gegen Hildesheim auf sich aufmerksam gemacht hatten, während der BSV bei der deutlichen Auswärtsniederlage in Hörde nicht gerade Selbstvertrauen hatte tanken können.
Doch die BSV-Damen hatten ihre Hausaufgaben in der vorangegangenen Trainingswoche offenbar gemacht und zeigten sich stabil und vor allem im Aufschlag-Annahme-Bereich stark verbessert. Zudem sorgte ein bemerkenswert großer BSV-Block - rund 40 Ostbevern-Supporter waren jeweils zusammengekommen - in beiden Hallen für BSV-Heimspielatmosphäre und pushte das Team. In der riesigen Potsdamer MBS-Arena mussten sie sich am frühen Samstagabend noch gegen einige Fans und die Trommler der Heimmannschaft behaupten, das Berliner Sportforum war am Sonntagnachmittag dann stimmungsmäßig fest in BSV-Händen.
"Ich hatte Potsdam nach der Videovorbereitung kompakter erwartet", fasste Trainer Dominik Münch seine Eindrücke nach der ersten Partie zusammen, "würde aber auch sagen, dass wir einiges richtig gemacht haben und sicherlich unseren Anteil daran hatten, dass der SC nicht ins Spiel gekommen ist." In den ersten beiden Durchgängen (25:20, 25:14) setzten die BSV-Damen die Potsdamer Annahme mächtig unter Druck, zudem stand die Defensive um Geburtstagskind Franzi Seidel gut. Vorn am Netz gewannen Ostbevern das "Armdrücken" bei Netzkantenbällen und vor allem Finja Kurtz ließ es im Angriff mehrmals ordentlich krachen. Das alles zwang SC-Coach Björn Matthes zu einigen personellen Wechseln, wodurch das Spiel des Heimteams wiederum an Erfahrung und Angriffspower einbüßte. Im Dritten hatte der BSV zunächst einige Mühe, die Partie gegen eine stark veränderte Potsdamer Formation weiter zu kontrollieren. Mitte des Satzes konnten sich die BSV-Damen absetzen (15:10), büßten den Vorsprung gegen ein letztes Aufbäumen der Heimmannschaft aber wieder ein (19:19). In der Crunchtime überließen Ostbevern dann das Fehlermachen den Gastgeberinnen und brachten mit 25:21 den ersten 3:0-Erfolg der Saison unter Dach und Fach.
MVP BSV: Lara Drölle / MVP SCP: Lea Sophie Förster
Gegen das Nachwuchsteam des VC Olympia Berlin zeigten die BSV-Damen am Tag drauf eine noch abgeklärtere Leistung. Von der Athletik der Angreiferinnen, gegen die teilweise in Block und Abwehr kein Kraut gewachsen war, ließen sie sich nicht beeindrucken, verteidigten, was zu verteidigen war, und punkteten mit ihren Skills. Das waren vor allem variables Angriffsspiel und ein erneut sehr effizienter Service. So setzte sich der BSV im Ersten über 9:3 und 16:7 ab und fuhr deutlich die 1:0-Satzführung ein (25:12). Im zweiten Abschnitt blieben die Gastgeberinnen enger dran. Ostbevern hielt dem aufkommenden VCO-Druck aber stand und entschied einige umkämpfte Rallyes für sich, indem Laura Kemper und Kathrin Pasel ihre Angriffe durchbrachten, wohingegen den jungen VCO-Spielerinnen in einem Wechsel von starken Aktionen und Eigenfehlern noch die nötige Konstanz fehlte. Apropos Jugend: Die jüngste Spielerin des Tages fand sich auf BSV-Seite. Die 15-jährige Clara Struffert, für die noch verletzte Sophia mit in die Bundeshauptstadt gereist, feierte ihre Zweitligapremiere und steuerte mit ihrem ersten Ballkontakt dann auch direkt mal einen Aufschlagwinner zum 24:20 bei. Kurz darauf war die 2:0-Satzfürhung perfekt (25:22), nachdem der erste Schiedsrichter einen Block gegen Finja Kurtz knapp im Aus gesehen hatte. Jetzt fehlte nur noch ein Satzgewinn zum perfekten Doppelerfolg und das beflügelte die BSV-Damen offenkundig, denn in Durchgang 3 waren sie wieder deutlich obenauf. Über 10:7 und 19:11 wuchs der Vorsprung des BSV unter den Anfeuerungsrufen des Ostbeverner Anhangs stetig an. Neben Asien-Rückkehrerin Johanna Struffert, die von Satzbeginn an Matchpraxis sammeln durfte, kamen noch Mari Peters, Marie Kolkmann und abermals Clara Struffert in die Partie und bei 24:14 hatte der BSV reichlich Matchbälle. Zwar dauerte es bis zum sechsten, bis der BSV jubelnd die Arme in die Höhe reißen konnte, weil der VCO mit dem Mute der Verzweiflung noch einmal Druck in Aufschlag und Angriff aufbaute. Dann aber machte Marie Kolkmann von der Diagonalposition für den BSV den Sideout und den Deckel auf die Partie.
MVP BSV: Kathrin Pasel / MVP VCO: Hanna Lengkey
Durch den Doppelsieg springt der BSV in der Tabelle von Platz 11 auf 9 - mit einem 5-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze und Anschluss ans Mittelfeld. Nach der Weihnachtspause wartet zum letzten Hinrundenspieltag das Gastspiel des ungeschlagenen Tabellenführers SC Union Emlichheim in der Beverhalle auf den BSV (Sonntag, 12. Januar, 16.00 Uhr).