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20.12.2024 / Autor: Hermann Hummler, Südkurier, TSV Mimmenhausen 1899 e.V.
TSV Mimmenhausen - SSG Langen (Samstag, 19 Uhr, BZ-Arena Salem). - Der sportliche Jahresabschluss hält für den TSV Mimmenhausen und seine Fans mit Aufsteiger SSG Langen noch ein besonderes Spiel bereit.
Der TSV freut sich auf Langen (Foto: Aimar Zabaleta)
Auf das Duell freut sich TSV-Trainer Christian Pampel ganz besonders. Falsch vermutet: Nicht, weil seine Mannschaft seit Langem mal wieder Favorit ist. "Wir haben uns noch nicht freigespielt", bremst Pampel aufkommende Euphorie nach dem starken 3:1-Auftritt in Grafing vergangenes Wochenende. "Der Sieg hat uns nur am Leben gehalten", erwartet der sportlich Verantwortliche, dass die blau-gelben Volleyballer auch den abgeschlagenen Tabellenletzten ernst nehmen. Sie nicht in den (verständlichen) Fehler verfallen, das hessische Team, das aus seinen bisherigen zehn Zweitligapartien gerade mal neun Sätze erfolgreich gestaltet hat, aus Überheblichkeit zu unterschätzen. Dazu besteht absolut null Grund.
Prekäre Tabellensituation bei Aufsteiger Langen
Klar, die Situation beim Drittliga-Meister und Zweitliga-Neuling ist alles andere als rosig. Aber: "Die im Grunde sehr solide Drittligamannschaft" (Pampel) hat neben dem "sehr guten Außenangreifer Jonas Reinhardt" (Erstligaerfahrung mit United Volleys Frankfurt) einige ehemalige Zweitliga-Volleyballer von Mainz-Gonsenheim in ihren Reihen. Unter anderem Reinhardt, dazu Steller Yannik Schmitt und ein alter Bekannter kommt zurück in die BZ-Arena: Hendrik Diwersy, Cousin der Diwersy-Familie, die den sagenhaften Mimmenhausener Aufstieg aus der Bezirks- in die 2. Liga möglich gemacht hatten. Auch Ex-Gonsenheim-Trainer Markus Pfahlert kennt die Anforderungen der zweithöchsten Liga. Vor allem von einem Mann, auf "den ich mich besonders freue", so Pampel, hänge aber ab, wie es bei der SSG laufe: Jochen Schöps.
Bilderbuchkarriere des Jochen Schöps
In Volleyballkreisen weit über Deutschlands Grenzen hinaus kein Unbekannter. Der 1983 in Schwenningen Geborene hat - falls das möglich ist - eine noch steilere Karriere hingelegt als Christian Pampel. 318 Einsätze im A-Nationalteam, WM-Bronze, Olympia-Fünfter, EM-Fünfter, Europaligasieger, dreifacher Volleyballer des Jahres, mit dem VfB Friedrichshafen - der einzigen deutschen Mannschaft bisher - 2007 in Moskau Champions-League-Sieger, danach noch Vizemeister im europäischen Spitzen-Wettbewerb, mehrfacher Deutscher Meister und Pokalsieger, zweimal polnischer Meister. Und der Diagonalangreifer gewann noch 2021 mit den United Volleys Frankfurt den DVV-Pokal!
TSV Mimmenhausen auf dem Papier Favorit
Doch der Papierform nach ist der TSV Mimmenhausen Favorit. Deshalb erwartet die BZ-Arena zum Jahresabschluss einen Sieg. Wer wollte das den Fans verübeln. Christian Pampel jedoch hält nicht viel davon, "Favorit zu sein, nur weil der Gegner noch schlechter dasteht". Er sei mit den Resultaten der vergangenen Wochen schon zufrieden. Aber nicht einmal gegen das Ligaschlusslicht dürfe man sich auf diesen Lorbeeren ausruhen: "Wir stehen immer noch im letzten Viertel der Tabelle, sind also nach wie vor stark gefährdet." Sein Rat an die Spieler also: Wie zuletzt in Grafing nervenstark alles abrufen, Langen unter Druck setzen, es zu Fehlern zwingen. "Dann kann das gut ausgehen", meint Pampel. Schön wäre das für den TSV Mimmenhausen und seine Fans: Mit einem Sieg in die Weihnachtspause gehen, im letzten Heimspiel des Jahres noch mal zeigen, was Kapitän Jalowietzki und seine Volleyballmannschaft drauf haben - erst dann wird die Adventsabschlussfeier nach dem Schlusspfiff alles andere als ein Trauerspiel.