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13.12.2024 / Autor: SVG Lüneburg e.V.
Zwischenzeitlich Seriensieger und Bundesliga-Tabellenführer, war die Ausbeute zuletzt dünn, und am vergangenen Wochenende wurden die zweitplatzierten LüneHünen in der Tabelle vom VfB Friedrichshafen überholt.
Kann die SVG um Kapitän Theo Mohwinkel den Blick nach dem Verfolgerduell wieder nach oben richten? (Foto: SVG/Tonhäuser)
Genau dieser Gegner gastiert nun zum Verfolgerduell in der LKH Arena, zu einem ungewohnten Termin: Freitag, 20 Uhr. Und es bekommt wahrscheinlich als erstes Match in dieser Saison das Prädikat "ausverkauft", denn nur noch ein Rest-Kontingent an Stehplätzen ist verfügbar.
Drei-Punkte-Sieg bringt Platz 2 zurück
Die Häfler sind nach wie vor das Team, mit dem sich die SVG seit dem Aufstieg 2014 am häufigsten messen musste - und die wenigsten Siege feiern konnte, nur sechs in 39 Versuchen stehen in der Bilanz - immerhin aber ein 3:2 in der Hauptrunde vor einem Jahr. Mindestens eine Wiederholung dieses Ergebnisses wäre nun höchst willkommen, um eng an den Süddeutschen dran zu bleiben. Bei einem 3-Punkte-Sieg würden die LüneHünen wieder vorbeiziehen.
Doch sind sie dazu in der Lage? Wettbewerbsübergreifend stehen gerade vier Niederlagen zu Buche, wenn auch dabei nur das 0:3 gegen Herrsching überraschte. Zweimal gegen Berlin sowie erst recht in der Champions League gegen Wegiel zu verlieren ist "normal". Das letzte chancenlose 0:3 gegen den deutschen Meister säte freilich neue Zweifel, wo die SVG nun gerade steht, was die Erfolge speziell im Oktober wert waren. Nicht von ungefähr sagte Chefcoach Stefan Hübner danach auch: "Wir können das, was wir uns bisher erarbeitet haben, jetzt bestätigen. Deshalb kommen gegen Friedrichshafen und dann in der Champions League gegen Sofia ganz spannende Spiele."
Vor der aktuellen Aufgabe gegen Friedrichshafen präzisiert der Trainer: "Wir haben uns zuletzt im Aufschlag schwer getan, daran haben wir jetzt nochmal intensiv gearbeitet. Und wir haben beim Angriff aus der Annahme an den Laufwegen im Angriffssystem gefeilt. Es war eine gute Woche, auch die Stimmung ist sehr gut. Wir gehen mit Niederlagen gleich um wie mit Siegen. Die Siege haben wir nicht überbewertet. Die Niederlagen haben unsere Schwächen aufgezeigt und Hinweise gegeben, woran wir im Moment verstärkt arbeiten müssen. Die junge Mannschaft ist weiter in der Entwicklung - der nächste Schritt sollte nun sein, dass sie Qualität konstant abrufen kann." Axel Larsen kann das, wie schon zuletzt in Berlin, derzeit nicht, musste wegen einer Reizung im Knie im Übungsbetrieb pausieren. Zudem hat Xander Ketrzynski Rückenbeschwerden.
Ganz anders sieht die Formkurve der Süddeutschen aus. Ein durchwachsener Bundesligastart, auch bedingt durch Verletzungsprobleme, führte nach zwei glatten Niederlagen in den ersten vier Spielen (Giesen, Berlin) zur Aufholjagd mit sieben Dreiern bei nur einem Satzverlust. Daneben stand aber auch ein trister November mit dem Pokal-K.o. gegen Underdog Haching und dem ebenso unerwarteten Aus im 1/16-Finale des CEV Cups gegen Zagreb. Enttäuschungen, die den neuen Chefcoach Adam Swaczyna, auch Co-Trainer der polnischen Nationalmannschaft, derart in die Schusslinie brachten, dass Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt sich genötigt sah, dem Trainer den Rücken zu stärken.
Nun haben sich die Wellen am Bodensee natürlich wieder gelegt. Zumal auch die Personalsorgen kleiner geworden sind. Talent Simon Kohn (20) liefert im Außenangriff neben dem guten serbischen Neuzugang Ivan Zeljkovic eine starke Leistung nach der anderen ab. In der Vorsaison war er erst mit einer Arm-, dann Knöchel-Verletzung monatelang ausgefallen. Dieses Comeback kam gerade recht, um für Jackson Young (erst formschwach, dann verletzt) in die Bresche zu springen. Auf der Ausfallliste stehen jetzt noch Außen Nazar Getman und - schon seit Saisonbeginn - Stammzuspieler Aleksa Batak. Der für ihn (zunächst) bis Jahresende nachverpflichtete Grieche Markos Galiotos brauchte lange zur Eingewöhnung. Nun scheint Bataks Leidenszeit sich dem Ende zu nähern und Galiotos auf dem Absprung, Gerüchte besagen einen Wechsel zu PAOK Saloniki.
Unabhängig davon sind aber wie bisher immer noch vor allem der Diagonale Michal Superlak und der kubanische Mittelblocker José Masso die herausragenden Spieler, die es zu neutralisieren gilt. Coach Swaczyna versuchte dennoch, der SVG die Favoritenrolle zuzuschieben. "Sie sind in allen Elementen sehr gut, Block und Aufschlag würde ich aber besonders herausheben, weil sie damit in den entscheidenden Phasen gegen Topteams die Sätze noch rumreißen können. Wir werden gegen Lüneburg sicher nichts holen, wenn wir nicht vollen Einsatz zeigen," warnte er vor dem Gegner und wertete den Heimvorteil als ausschlaggebend. (hre)