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10.12.2024 / Autor: VV Humann 1967 Essen Steele e.V.
Verbessert im Vergleich zum Auswärtsspiel in Dessau, aber dennoch chancenlos präsentierten sich die Herren des VV Humann Essen im Heimspiel gegen Tabellenführer TuB Bocholt.
Zuspieler unter sich: Fynn Bach und Noah Van Dam (Foto: Patrick Espelage)
Trotz des erwarteten 0:3 behauptet der VVH Platz sieben in der zweiten Bundesliga Nord, allerdings mit minimalem Abstand zu den Abstiegsrängen.
Der Ausfall der vier Stammkräfte Lucas Janscheidt, Massimo Ostuzzi, Lukas Prions und Simon Schröder führte zu einer neuen Start-Aufstellung bei Essen. Die Konstanten Fynn Bach (Zuspiel) und Luc Lüftner (Diagonal) wurden begleitet von Noah Voswinkel und Chris Schäperklaus auf Außen sowie Tim Decker und Jonas Espelage in der Mitte. Tobias Schön war als Libero auf dem Feld.
Selbst in dieser ungewohnten Konstellation traten die Gastgeber viel mutiger auf als zuletzt. Druckvolle Aufschläge sorgten für einen ausgeglichenen Verlauf des ersten Satzes, während Bocholt mit seinem Service haderte. Das 19:22 holte Humann im Zusammenspiel von Silber-MVP Bach und Lüftner spektakulär zum 23:23 auf. In der überlangen Crunch Time agierten beide Teams ohne Eigenfehler auf hohem Niveau. Der VVH wehrte acht Satzbälle ab, konnte seinerseits drei nicht verwandeln. Dem dramatischen Verlauf nicht gerecht wurde das Satzende, als das Schiedsgericht auf technischen Fehler Essen entschied und das 34:36 besiegelte.
Im zweiten Durchgang war das junge Team bis zum 8:8 weiter auf Augenhöhe, weil es clever punktete. Danach begann einerseits der Kräfteverschleiß beim Gastgeber. Andererseits stellte der Gäste-Block sich besser auf die Partie ein. Gold-MVP Zuspieler Noah Van Dam bediente sein Personal nicht nur hervorragend auf allen Positionen, sondern stellte mit seiner Aufschlagserie zum 14:22 die Weichen zum 18:25.
Auch in Satz drei hielt Essen, jetzt mit Leif Strecker in der Mitte, anfangs gut mit. Neben dem bewährten Duo Bach und Lüftner sorgte der kämpferische Einsatz der gesamten Mannschaft für das 12:10. Danach übernahm der dynamische TuB unter Führung von Van Dam die Initiative. Über 13:15 und 15:20 wurden bis zum 18:25 klare Verhältnisse geschaffen. Beim VVH erlebte mit dem 17jährigen Jonas Tauscher das nächste VVH-Talent sein (kurzes) Zweitliga-Debüt.
Trainer Christoph Bielecki kommt angesichts der ungewöhnlichen Personalmisere zu einer differenzierten Bewertung des Spiels gegen den Spitzenreiter der Liga: "Zehn Minuten vor Anpfiff mussten wir die Aufstellung wieder ändern. Massimos Fuß war noch nicht stabil genug, und eine längere Ausfallzeit wollten wir nicht riskieren. Chris hat es auf der ungewohnten Position dafür sehr gut gelöst. Insgesamt haben wir nicht schlecht gespielt. Allerdings haben wir in den wichtigen Phasen nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen und am Ende zu viele Fehler gemacht. Vor allem im Aufschlag konnten wir nicht genug Druck erzeugen und hatten es damit in Block / Abwehr ebenfalls schwer. Wir werden die positiven Dinge mitnehmen und an den Kleinigkeiten arbeiten. Ab Montag gilt der volle Fokus der Vorbereitung auf Kiel, das deutlich besser ist als die aktuelle Tabellenposition. Auf keinen Fall werden wir sie unterschätzen."