volleyballer.de - Das Volleyball-Portal
08.12.2024 / Autor: Dr. Thomas Lappe, SV Schwaig b. Nbg. e.V.
Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig glichen ihr Konto an: Den fünf Siegen insgesamt stehen nach der samstäglichen 2:3-Heimniederlage (19:25, 25:22, 25:23, 17:25, 10:15) gegen die Ceratonia Volleys Eltmann fünf Niederlagen gegenüber.
Dreierblock gegen Eltmanner Angriff (Foto: Güner Santemiz)
Traurig: Zuletzt elf Mal in Folge hatte der SVS einen fünften Satz gewinnen können -, diesmal war es erste verlorene Tiebreak seit März 2023. Gleichwohl bot das 25. Frankenderby in der Gelben Halle in Schwaig fast zwei Stunden lang Volleyball auf begeisterndem Niveau.
Um es vorwegzunehmen, der heimische SVS scheiterte an diesem Abend nicht an seinem Spielvermögen oder dem mangelnden Kampfgeist, sondern an der einfach viel zu hohen Eigenfehlerquote. Es resultierte daraus die erste Heimniederlage der Saison - angedeutet bereits im ersten Satz, in welchem sich die unterfränkischen Gäste zwar mühsam jeden ihrer Punkte erzwingen mussten, dennoch 13:8 erstmals klar, später 15:11 und 20:17 davonzogen. Bereits in diesem bitteren Auftakt fügten sich die Schwaiger fünf Aus- bzw. Netzaufschlagsfehler zu; es folgten im weiteren Verlauf des Abends neun weitere solcher Art, hinzu kamen noch fünf Asse, die den Volleys Eltmann gelangen. Viele Flüchtigkeitsfehler am Netz und in der Abwehr brachten den SVS immer wieder aus dem Widerstandsmodus gegen die favorisierten Tabellendritten. Da war mit Bravour ein Zähler angriffsstark gelungen - etwa vom "MVP" Perica Stanic (zum ersten Mal wieder seit Dezember 2020), von Max Bibrack oder etwa von Lauritz Jastrow -, und prompt klatschte der eigene Aufschlag danach ins Netz.
Auf diese, manchmal haareraufende Weise ging es - Punkt um Punkt - insgesamt 116 lautstarke Minuten (im bislang längsten Saisonspiel) hin und her; gleichwohl steigerten sich die anfangs nervösen Schwaiger zu immer wieder tollen Szenen. Im zweiten und dritten Satz waren sie daher nicht nur auf Augenhöhe unterwegs, sondern das bessere Team. Immerhin vier Satzbälle vermochte die Unterfranken im zweiten Durchgang noch abzuwehren -, in der Zehn-Minuten-Pause leiteten dann die tollen Showeinlagen der jungen Mädchen der Rhythmischen Sportgymnastik des TSV 1846 Nürnberg den dritten Satz ein. Doch auch diese Szenerie schwebender Ringe half den Gästen nicht; die Eltmanner profitierten zwar immer wieder von Dankebällen der Mittelfranken, konnten aber zwei Asse von Max Bibrack zum 14:16 und 15:16 nicht vermeiden. Letztlich führte der SVS verdient mit 2:1.
Im vorentscheidenden vierten Satz entwickelte sich ein dramatisches Geschehen vor 305 Zuschauern. In tosender Halle gelangen Lauritz Jastrow gleich zwei Asse zum 1:0 und 2:0, der SVS lag über 6:2 bis zum 10:11 verdient vorn. Dann jedoch folgte ab dem 11:11 eine längere Schwächephase, in welcher die Schwaiger - mit Ausnahme des 12:17 - elf Punkte hintereinander an die starken Gäste abtreten mussten. Zwar gab das Team von Milan Maric nicht auf und kämpfte, doch diese Durststrecke konnte es nicht mehr abschütteln; es stand 2:2, der dritte Tiebreak dieser Saison stand an.
Elf dieser rasanten fünften Sätze hatten die Mittelfranken seit langem nicht mehr verloren. Doch in folgenden waren den nervenstarken Unterfranken über (aus SVS-Sicht) 2:3, 6:10 und 9:13 Glück und Können hold; sie waren dem SVS in den wichtigen Momenten dieses Matches vom 7. Dezember in entscheidenden Winzigkeiten voraus. Das Ergebnis: ein verdienter Erfolg der Volleys, die fünfte SVS-Niederlage, deren achter Tabellenrang und ein Lauern auf das nächste Schwaiger Duell am kommenden Samstag in Dresden. Gegen die ganz in Schwarz gewandeten Unterfranken jedenfalls hatten die in Weiß gedressten Schwaiger ein klasse Match auf Augenhöhe geliefert -, ein krasses Schwarz-Weiß war es also bei weitem nicht gewesen. Im Gegenteil, und wie so oft nicht: Seit der Saison 1985/86, in der Schwaiger und Eltmanner zum damals ersten Frankenderby aufeinandergeprallt waren, siegten die Eltmanner in insgesamt 24 Zweitliga-Duellen 13 Mal, die Schwaiger bislang elf Mal.