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2. Bundesligen: Oberbayernderby in der NUTZ-Arena

07.12.2024 / Autor: Josef Enzinger, TSV Mühldorf

Mühldorf - Kommt es zum großen Bruder-Duell in der Nutz-Arena? Auf der einen Seite Thomas Brandstetter, der langjährige Capitano im Team der Mühldorfer Volleyballer.

Hansi Kessler (28) beim Aufschlag. Gegen Dresden spielte der Diagonalangreifer eine Klasse Partie. (Foto: Fabian Bartsch)

Auf der anderen Seite sein kleiner Bruder Alexander, der bereits in seiner zweiten Saison beim TSV Grafing spielt. Der eine annahmesicherer Außenangreifer, der andere gewitzter Zuspieler, der mit seinen Tricks am Netz immer wieder für Erstaunen gesorgt hat. Beim Bayern-Derby am Samstag, 7. Dezember, um 19 Uhr in der NUTZ-Arena an der Mittelschule Mühldorf darf man sich jedenfalls auf ein hitziges Gefecht freuen. Denn der TSV Mühldorf und der TSV Grafing sind nicht nur auf der Landkarte fast Nachbarn, sie stehen sich auch in der Tabelle ganz nah: Mühldorf befindet sich aktuell mit 12 Punkten aus acht Spielen auf Rang neun, Grafing ist dahinter zu finden auf Platz zehn mit neun Punkten.

Es sind aber nicht nur diese beiden Namen, die für eine gewisse Verbundenheit mit Grafing zeugen. Mühldorfs Zuspieler Fabian Wagner war jahrelang die Nummer 1 im Team der Grafinger, von 2013 bis 2022 spielte er dort, sammelte als Zuspieler über Jahre hinweg zahlreiche MVP-Titel, bevor er für ein Jahr nach Schwaig ging und seit 2023 wieder dem Mühldorfer Kader angehört.

Andere Grafinger haben dafür mal in Mühldorf gespielt: Libero Paul Koch zum Beispiel (2022/23), Zuspieler Tim Aust (2020/21), Juro Petrusic (2021/22), der auch in diesem Jahr ganz oben auf der Wunschliste von Mühldorfs Sportdirektor Stephan Schinko gestanden war, dann aber kurzfristig abgesagt hatte. Einen Michael Zierhut kennt man noch aus der Jugend. 2010 feierte er zusammen mit Tom Brandstetter den Deutschen Meistertitel mit der U16. Und dann haben inzwischen auch auf der Trainerbank Personen Platz genommen, die bereits beim TSV Mühldorf engagiert waren. Charles Kahn spielt nicht mehr aktiv, steht aber als Co-Trainer zur Verfügung. Auch Luis Großmann hatte einst die Mitte Mühldorfs verstärkt und ist jetzt Co-Trainer. Und Coach Heiko Roth war in der Spielzeit 2021/22 Cheftrainer in Mühldorf.

Mühldorf tritt immer noch ersatzgeschwächt aufs Spielfeld. Paul Gehringer laboriert immer noch an einer Handgelenksverletzung, wird nächste Woche erneut untersucht, erst dann stellt sich heraus, ob er operiert werden muss, berichtet Schinko. Moritz Wöls hat einen Bandscheibenvorfall, muss weiterhin pausieren, setzt seine ganz Kraft aber jetzt als Anheizer im Fanblock ein. Mittelblocker David Fecko, gegen Ludwigsburg als Diagonalangreifer ziemlich überzeugend, hat einen geschwollenen Knöchel. Sein Einsatz ist fraglich.

Dafür steht Hannes Kessler wieder zur Verfügung. Der 1,97 Meter große Diagonalangreifer brillierte beim letzten Heimspiel gegen den VC Dresden, wurde zurecht zum MVP gewählt, nachdem ihm alleine 20 Punktgewinne gelungen waren. Über die Mitte kann Chefcoach Alejandro Kolevich auf Moritz Schreiber und Connor Finnie zählen. Im Außenangriff stehen Fabian Bartsch, Kilian Nennhuber und Tom Brandstetter zur Verfügung. Als Libero dürfte Xander Mühlbauer gesetzt sein. Felix Schinko im Zuspiel und dann noch die ein oder andere Nominierung aus der Regionalliga. Manuel Olliges, Fabian Schroeter oder Kai Schlösser könnten als Ergänzungsspieler in Frage kommen.

"Es wird zweifellos ein Spiel zwischen zwei Mannschaften sein, die mit zunehmender Saisondauer immer besser spielen. Das zeigen auch die letzten Ergebnise", so Coach Kolevich. 3:0 gegen Langen und 3:0 gegen Friedrichshafen sprechen bei Grafing eine deutliche Sprache. Zwei Siege, die Selbstvertrauen gebracht haben, obwohl gegen den Letzten und den Vorletzten nicht unbedingt überraschend. "Wir hatten zuletzt ein anspruchsvolles Wochenende in Baden-Württemberg, wo wir zusätzlich zur langen Anreise neun Sätze in zwei Tagen gespielt haben, glücklicherweise mit guten Ergebnissen", sagt Kolevich. Tom Brandstetter ist noch nicht zu 100 Prozent fit, wird er der Mannschaft weiterhin in der Annahme und in der Verteidigung helfen. "Wir müssen weiterhin unseren Mann im Block und in der Abwehr stehen, bisher hat das gegen alle Mannschaften sehr gut geklappt", zeigt sich Kolevich siegessicher.

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