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Champions League: SVG beim 1:3 auf Augenhöhe mit Polens Topteam Wegiel

05.12.2024 / Autor: SVG Lüneburg

Dieses Spiel war eines Abends in der Champions League würdig. Am Ende hatte mit Jastrzebski Wegiel zwar der Vorjahresfinalist und Favorit die Nase vorn - doch die SVG Lüneburg war lange ein ebenbürtiger Gegner für das europäische Topteam. Beim 1:3 (26:24, 19:25, 19:25, 23:25) mussten sich die LüneHünen am Ende denkbar knapp geschlagen geben.

Foto: Hoefel/SVG

"Ich hätte mir gern noch einen fünften Satz angeschaut", war dann auch SVG-Chefcoach Stefan Hübner angetan vom Spiel seines Teams. "Die Einstellung passte, die Energie passte", freute er sich vier Tage nach dem 0:3 gegen Herrsching über die Reaktion der Mannschaft - "das war hoffentlich nur ein Ausrutscher."

Herrsching-Leistung
vergessen lassen

Schon im ersten Satz zeigte die SVG, dass sie es Wegiel nicht leicht machen würde. Die LüneHünen lagen anfangs zurück (3:6), drehten dann aber den Spielstand. Kapitän Theo Mohwinkel, der mit 17 Punkten im Angriff (50 % Quote) ein starkes Spiel zeigte, brachte sein Team mit drei Punkten in Folge wieder heran. Danach gab es einen engen Schlagabtausch: Die SVG führte (13:10, 17:15), doch Wegiel kam zum Ausgleich zurück (13:13, 17:17).

In der engen Phase zum Satzende zeigte die SVG ihre Variabilität. Lorenz Karlitzek und Axel Larson kamen als Einwechsler aufs Feld - und Blake Leeson, der für Joscha Kunstmann in die Starting Six gerückt war, rechtfertigte seinen Auftritt mit cleveren Aktionen. Überhaupt agierten die Hausherren spielstark - und warfen sich in jeden Ball. Als Libero Gage Worsley in einer der längsten Rallys erst per Fuß rettete und Ketrzynski schließlich wuchtig zum 24:23 verwandelte, riss es die Fans in der Arena begeistert von den Sitzen. Auch vom Ausgleich ließ sich die SVG nicht schocken, spielte vor enthusiastisch mitfiebernden Zuschauern, darunter viele polnische Fans, präzise weiter: Ketrzynski holte das 25:24, Oskar Espeland machte mit dem 26:24 den Satzgewinn klar.

Im zweiten Satz hatten die Gäste früh die Nase vorn. Die SVG hielt bis zum 11:11 noch gegen, doch dann zog Wegiel davon (11:19). Dennoch gaben sich die LüneHünen nicht auf, kamen zwischenzeitlich noch einmal heran (16:21). Selbst als der Satz faktisch verloren war, zeigten Larsen (18:24) und der eingewechselte Neo Laumann (19:24) tolle Aktionen. Den Satzball verwandelte Ex-LüneHüne Anton Brehme (insgessamt 13 Punkte).

Im dritten Satz kochten die Emotionen am Spielfeldrand und auf den Rängen hoch: Eine Ball-Aus-Challenge brachte Wegiel den Punkt zum 0:4 - das hatten viele Zuschauer und wohl auch SVG-Coach Hübner anders gesehen. Die Gäste bauten ihre Führung aus, setzten sich sogar deutlich ab (2:10, 5:15, 7:17). Auffällig: In dieser Phase hatten die LüneHünen erst drei eigene Punkte geholt, die Gäste aber mit bereits sechs Aufschlagfehler geholfen. Sie punkteten jedoch auch stark: Der Ex-Berliner Timothee Carle holte in diesem Abschnitt allein acht Punkte im Angriff.

Comeback macht es
nochmal spannend

Im vierten Satz behielt Wegiel erneut lange die Oberhand. Vor allem gegen Mittelblocker Norbert Huber fanden die LüneHünen oft keine Mittel. Zudem agierten die Gäste clever, zwangen die SVG-Akteure häufig zu Fehlern und setzten sich ab (12:17). Doch erneut zeigten die Hausherren Biss und kamen zurück: Als Simon Torwie mit Block und Angriff doppelt punktete, kam die SVG auf 17:20 heran. Danach folgte eine lange Rally, die der SVG das 18:20 brachte - und die Arena förmlich zur Jubel-Explosion brachte. Espeland legte danach clever zum 19:20 neben die Linie und eröffnete eine packende Schlussphase.

Die SVG holte sich das Momentum auf ihre Seite - beim 22:23 nahm Gästecoach Marcelo Mendez eine Auszeit. Huber machte danach das 22:24. Leeson hielt die SVG noch im Spiel (23:24), doch als Brehme hochstieg und den Ball zum 23:25 auf den Boden knallte, mussten sich die starken LüneHünen geschlagen geben. Applaus gab's danach gleich doppelt: Die Fans feierten beide Teams für einen Volleyballabend auf europäischen Spitzenniveau - und auch die Mannschaften zeigten sich beeindruckt von der Unterstützung der Kulisse in der LKH Arena.

Als MVP wurde Tomasz Fornal gekürt. Beste Scorer waren sein Teamkollege Huber (18 Pkt.) und SVG-Kapitän Mohwinkel (17 Pkt.). Die SVG Lüneburg bleibt mit fünf Punkten Zweiter im Pool E der Champions League. Im anderen Gruppenspiel gewann Levski Sofia 3:2 gegen Chaumont - beide haben derzeit drei Punkte Rückstand auf die SVG.

SVG: Wright, Mohwinkel, Leeson, X. Ketrzynski, Espeland, Torwie - Worsley; eingewechselt: Karlitzek, Larsen, Laumann.

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