volleyballer.de - Das Volleyball-Portal
16.11.2024 / Autor: SVG Lüneburg e.V.
Die Rückkehr in die Champions League war furios, doch nun brechen für die LüneHünen in der Bundesliga die Wochen der Wahrheit an.
Joscha Kunstmann (r.) ist einer der SVG-Spieler, die nochmal einen Qualitätssprung gemacht haben. (Foto: SVG/Tonhäuser)
Was waren die zuletzt sieben Drei-Punkte-Siege in Folge gegen überwiegend Underdogs wert? Wie ist die zwischenzeitliche Tabellenführung einzuordnen? Die nächsten Aufgaben, beginnend mit dem Auswärtsauftritt bei den Giesen Grizzlys an diesem Sonnabend, 20 Uhr, müssen und werden Aufschluss geben. Eine große Fan-Schar fährt zur Unterstützung mit, den anderen Mitfiebernden bleibt der Stream auf Dyn.
Nordderby in Giesen: Die positive Entwicklung bestätigen
Vor diesem Nordderby ist es für die SVG sicher nicht von Nachteil, dass auch die Hildesheimer am Mittwoch in der Königsklasse beschäftigt waren. Die mussten zwar beim 0:3 gegen Istanbul 35 Minuten weniger kämpfen (s. auch unten in diesem Newsletter), dafür hatten Kapitän Theo Mohwinkel & Co. ein außergewöhnliches Erfolgserlebnis mit dem 3:2 nach 0:2 gegen Chaumont. Zumal das erstaunlicherweise sogar ohne die beiden routiniertesten Spieler Blake Leeson und Lorenz Karlitzek zustande kam. Ein Sieg, der einige Selbstzweifel ob der bisher wenigen echten Herausforderungen beseitigt haben dürfte. Und ein Match, aus dem nun etwas Großes entstehen kann.
Der Niedersachsen-Rivale hat sich in der Liga in der Spitze etabliert, hat trotz einiger Umbauten wie in der Vorsaison wieder ein Topteam. Der derzeitige Platz 5 mit 5 Punkten weniger als die SVG ist da trügerisch. Denn die Grizzlys hatten ein schwereres Auftaktprogramm (Berlin, Friedrichshafen, Düren) und bissen dennoch schon zweimal kräftig zu: 3:0 gegen Friedrichshafen und 3:2 in Düren. Und das trotz einiger Unruhe. Der starke Diagonalangreifer Michiel Ahyi ging trotz noch laufendem Vertrag unerwartet nach Südkorea, sein Nachfolger Radoslav Parapunov verschwand ebenso schnell wieder wie auch dessen Ersatz Samuel Cooper.
Als höchst tauglich auf dieser wichtigen Position hat sich aber der israelische Nationalspieler Mark Rura (wird im Januar 19 Jahre jung), eigentlich Außenangreifer, bewährt - wenn er auch zuletzt das Niveau nicht ganz halten konnte. Im Nationalteam spielt der 2,06-m-Mann auch oft auf Diagonal. Und dann gibt es ja noch den unverwüstlichen Hauke Wagner (37), der gegen Lüneburg meist zu großer Form aufläuft. Auch im Zuspiel hat Coach Itamar Stein noch nicht die Ideallösung als Nachfolge für den zwei Jahre so starken Finnen Fedor Ivanov (zu St. Nazaire) gefunden. Mal spielt Jan Röling, mal Neuzugang Nicolas Slight (USA). Bestens eingeschlagen hat aber der neue Außen Ethan Champlin (USA).
Nicht zuletzt deshalb hat Steins Kollege Stefan Hübner eine hohe Meinung vom Nordrivalen: "Wir freuen uns auf den nächsten tollen Gegner. Das Gerüst ist geblieben, und sie können immer noch ein hohes Niveau spielen. Aber solche Spiele, wie sie jetzt Schlag auf Schlag kommen, sind wunderbar. Mit solchen Gegnern will sich die Mannschaft messen, das fordert sie, dabei kann sie sich weiter entwickeln." Vor diesen Duellen hatten ja er und der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger immer auf einen Qualitätssprung gehofft, gegen Chaumont trat er ein. Doch den Erfolg groß zu genießen, blieb keine Zeit. Tags darauf standen schon wieder Krafttraining und Videostudium vom Gegner Giesen an. (hre)