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10.11.2024 / Autor: Linus Tepe, RC Sorpesee 1956 e.V.
Das Spiel hatte beim 25:21 in Satz 4 einen verdienten und überglücklichen Sieger gefunden.
Blieben am Ende oben: Die Spielerinnen des RC Sorpesee, wie hier Angreiferin Antonia Brenscheidt (Foto: Ralf Litera)
Der RCS freute sich mit der Blauen Wand über drei hart verdiente Punkte gegen einen starken und nie aufgebenden Gegner aus Hildesheim. Bis zu diesem Moment aber hatte es auf beiden Seiten eine Menge Moralproben gegeben?der Reihe nach:
Der RCS startete famos in die Partie und hatte ab dem 5:0 die erste Hälfte des Satzes klar im Griff. Bis zum 13:6 wirbelten die Gastgeberinnen gerade im Aufschlag die Annahme des Team 48 ordentlich durcheinander. Viele Teams hätten wohl auf Satz 2 gesetzt und Kräfte geschont, nicht so das von Matthias Keller glänzend eingestellte Hildesheimer Team. Langsam aber sicher arbeiteten die Gäste sich in die Partie, nutzen immer wieder kleine Unachtsamkeiten der Gastgeberinnen und pirschten sich an. Beim 24:22 war es dennoch der RCS, der die ersten Satzbälle hatte. Zwei Stockfehler später ging es in die Verlängerung und Hildesheim erarbeitete sich selbst einen Satzball. Diese Moralprobe aber wiederum überstand der RCS und sicherte sich unter dem Jubel der Tribüne Satz eins mit 29:27.
Wer nun glaubte die Gastgeberinnen kämen richtig ins Rollen und die Gäste hätten erst einmal zu knabbern am Satzverlust, der sah sich getäuscht. Hildesheim nahm das Heft des Handelns in die Hand und drängte den RCS mehr und mehr in die Defensive. Die Annahme um eine glänzend aufgelegt Libera Victoria Vornweg hatte Schwerstarbeit zu verrichten und beim 10:14 nahm der RCS bereits früh seine zweite Auszeit. Ohne Wirkung, Hildesheim hatte Oberwasser und spielte sich bis zum 24:14 in einen wahren Block und Abwehr Rausch. Nächste Moralprobe für den RCS; und auch hier bestand das Team um eine immer stärker aufspielende Kapitänin Kirsten Prachtel. Zwar gelang bis zum 25:17 für Hildesheim vordergründig "nur" etwas Ergebniskosmetik aber der RCS war plötzlich zurück.
Satz 4 sah den stärksten Durchgang der Damen vom Sorpesee und ließ die Blaue Wand das eine oder andere Mal kopfstehen. Mit starken Aufschlägen aber auch immer mehr Zugriff in Block und Abwehr erfightete sich das Team mehr und mehr Vorteile. Aller Kampf und Einsatz half auf Seiten des Team 48 in dieser Phase nicht, man musste die Gastegerinnen ziehen lassen. Über erneut 5:0 und 11:4 setzte sich der RCS ab und war trotz heftiger Gegenwehr zu Ende des Satzes nicht mehr zu stellen. 25:16 zeigte die Anzeigentafel zum Ende des Durchgangs und die Gastgeberinnen hatten sich für den zweiten Durchgang eindrucksvoll revanchiert.
Erneuter Moraltest, diesmal wieder für die Gäste! Und wie sollte es anders sein, auch dieses Mal bestand das Team 48 den Test. Eine frühe Führung des RCS konterte das Team aus Niedersachsen, legte immer wieder starke Aktionen aufs Parkett und hatte mit Zuspielerin Lena Onnen und Außen und spätere MVP Nele Schmitt die Aktivposten in der Mitte des Satzes. Beim RCS hielt der Schnellangriff um Nicole Freiburg und die spätere MVP auf RCS Seite Kim Spreyer voll dagegen. Bis zum 19:19 war das Spiel auf Messers Schneide; dann war es wieder diese letzte verbliebene Auszeit aus der der RCS mehr Schwung mitnehmen konnte: Führung beim 21:20 und mit den Wechseln 3-6 sicherte sich der RCS unter dem Jubel der Fans einen kleinen Vorsprung. Ein Sideout und den finalen Aufschlag später war es geschafft: 3:1, 3 Punkte auf dem Konto und als besonderes Bonbon noch ein kurzes Tänzchen mit den Fans, die wieder einmal großen Anteil ein einer kämpferisch eindrucksvollen Leistung hatten.