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20.10.2024 / Autor: Timo Baur, TV 1861 Rottenburg e.V.
Zwei Matchbälle abgewehrt, ein krachender Block von Menke lässt das Publikum ausrasten, und alles deutet doch noch auf ein Happy End, in dem ungewöhnlich gelben Tollhaus der Liga, hin. Matchball Rottenburg und Mühldorf bleibt im Block hängen.
Auch nach Niederlagen noch ein Team (Foto: Ralf Hallmaier)
Doch der sehr gute Schiedsrichter zeigt auf die Seite der Gäste, weil er die Netzberührung doch gesehen hat. Eine Kleinigkeit entscheidet nach 138 Minuten zwischen dem Gefühl, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein, und einer großen Enttäuschung, wieder kein Heimsieg einfahren zu können.
Rauber entscheidet Satz 1
Das Trainertrio Scheuermann/Weber/Schemmann musste auf Zuspieler Linus Herrmann verzichten. Dieser lag daheim im Bett mit einer Mandelentzündung und konnte das Spiel nur über den Stream verfolgen. Neuzugang Jannik Lehmann beobachtete das Geschehen von der Tribüne und kuriert aktuell noch seine Bänderverletzung aus. Wieder mit dabei waren Robin Leber als Libero und Niklas Lichtenauer auf der Diagonalposition. Die Zuschauer:innen sahen zu Beginn ein ausgeglichenes Spiel, das am Ende durch eine starke Aufschlagserie von Moritz Rauber entschieden wurde. Beim Stand von 20:19 ging er an die Linie und konnte nur bei 24:19 von sich selbst gestoppt werden. Doch so richtig wollte die Rottenburger heute nicht ins Rollen kommen. Im zweiten Satz wechselte Scheuermann Elsäßer für Schippmann ein und versuchte seine Annahme zu stabilisieren. Das Team aus Mühldorf hingegen schaffte es immer wieder, ihre Schnellangreifer in Szene zu setzen, und machte den Rottenburgern das Leben schwer. Am Ende führten die Jungs vom Neckar mit 23:22 und verloren Satz zwei mit 23:25. Somit ging es mit dem Satzausgleich in die 10-Minuten Pause. In Satz drei hatte das Team aus Bayern große Probleme und ließ die Rottenburger durch viele Eigenfehler davon ziehen. Genau Umgekehrt verlief Satz Nummer vier. Hier ging Mühldorf mit einem ordentlichen Abstand in die Schlussphase und beim Stand von 16:20 deutete alles auf einen entscheidenden fünften Satz hin. Scheuermann versuchte immer wieder neue Impulse zu setzen und brachte Huber für Trautmann sowie Elsäßer für Rauber.
Dramatischer fünfter Satz
Im fünften Satz starteten Elsäßer und Schippmann auf der Außenposition sowie Huber auf der Mitte. Zuspieler Aurel Sprenger war die Anstrengung anzusehen. Die ungewöhnlich wacklige Annahme brachte ihn viel in Bewegung und ließ wenig einfache Punkte für die Rottenburger zu. Der neue Hallensprecher Marc Schulz heizte den 750 Fans nochmals richtig ein und die Lautstärke war ohrenbetäubend, als Rottenburg mit 6:3 in Führung ging. Doch die Achterbahnfahrt ging weiter und plötzlich hieß es 9:11 für Mühldorf. Nun wurde jeder Punkt heiß umkämpft und der Ball wechselte häufig die Seiten für einen Punkt. Mittelblocker Jan Huber wurde nun im Angriff häufiger eingesetzt und bejubelte wichtige Punkte. Die Zuschauer:innen klatschten mit ihren gelben Klatschpappen der Deutschen Post wie wild in die Hände und versuchten wirklich alles, ihre Mannschaft in diesem Herzschlagfinale zu unterstützen. Der Wechsel von einem möglichen Sieg zu einer Niederlage ist im Volleyballsport brutal. So war die Enttäuschung nach dem Spiel mit den Händen greifbar und auch der Respekt des Publikums für einen tollen Kampf konnte die Gesichter nicht aufhellen.
Tolles Rahmenprogramm
An diesem Samstagabend war mal wieder alles geboten. Die volle Länge eines emotionalen sportlichen Wettkampfs sowie ein tolles Rahmenprogramm. In den Satzpausen begeisterten die Ropeskipper:innen aus Hirschau das Publikum und brachten Stimmung in die Halle. Neben dem Feld stach vor allem die ungewohnte Farbe Gelb den Fans in das Auge. Die Deutsche Post mit ihrer Niederlassung in Reutlingen färbte die Halle in Gelb und beschenkte das Tollhaus der Liga mit Klatschpappen und tollen Preisen bei ihrem Gewinnspiel.
Ausblick
Am Sonntag, den 27.10.24 steht ein weiteres Pokalspiel vor der Türe. In Kriftel spielen die Rottenburger um den Einzug in das DVV-Pokal Achtelfinale. Ein sehr schwieriges Spiel in fremder Halle gegen einen immer besser werdenden Gegner, der in diesem Jahr um die