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Bundesligen: VCW: Neuer Anlauf bei den Ladies in Black

18.10.2024 / Autor: Sabine Ursel, 1. VC Wiesbaden e.V.

Am Samstag (18:00 Uhr) treffen mit dem VC Wiesbaden und den Ladies in Black Aachen zwei Clubs der 1. Volleyball Bundesliga Frauen aufeinander, die sich mit einem vergleichsweise kleinen Kader in die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft spielen wollen.

VCW-Diagonale Celine Jebens will auch in Aachen wieder für Punkte sorgen (Foto: Detlef Gottwald | www.detlef-gottwald.de)

Diese Runde steht freilich erst Mitte März 2025 an ? bis dahin gilt es für beide, zumindest in Spielen auf Augenhöhe am Ende die besseren Händchen zu haben. Die Begegnung im Aachener "Hexenkessel" ist so eine. VCW-Chefcoach Benedikt Frank und seine Co-Trainer Christian Sossenheimer, Tigin Ya?lio?lu und Daniel Ramirez (Scout) haben das Team nach der empfindlichen und vor allem unnötigen Niederlage im Heimspiel gegen den Dresdner SC auch anhand eingehender Video-Analysen auf die anstehende Aufgabe eingestimmt.

Über die Ladies in Black und die Rolle der Diagonalen

Die "Schwarzen Damen" sind gut in die neue Saison gestartet. Die Mannschaft von Mareike Hindriksen hat sich auch bei den Niederlagen gegen den Dresdner SC (1:3) und den SC Potsdam (2:3) gut verkauft und sich danach gegen Schwarz-Weiß Essen (3:1) und beim USC Münster (3:0) sechs Punkte erspielt. Sieben Zähler bedeuten derweil Platz drei in der Tabelle, auch wenn diese noch keine rechte Aussagekraft hat, weil die neun Mannschaften nicht die gleiche Anzahl Spiele absolviert haben. Der VCW (Sechster) musste derweil bereits gegen drei der vier Bundesliga-Schwergewichte ran (SSC Palmberg Schwerin 0:3, Allianz MTV Stuttgart 0:3 und zuletzt Dresden 1:3).

Beide Teams eint besondere Merkmale auf der Diagonalposition. Die von Stuttgart nach Aachen gewechselte Vera Mulder musste beim Auftaktmatch in Dresden den Rest des vierten Satzes in der Margon Arena mit Eisbeutel auf dem linken Knie von der Bank aus verfolgen. Die 24-Jährige, die bereits einen Großteil der abgelaufenen Spielzeit verletzungsbedingt verpasste, "fällt auf unbestimmte Zeit aus", wie es heißt. Man sondiere derweil den Markt, um eine weitere Spielerin zu finden, die ins Budget passe.

Beim VCW übernimmt derweil Celine Jebens die Alleinverantwortung auf Diagonal, nachdem der Vertrag mit Anneclaire Ter Brugge aus Kostengründen aufgelöst wurde (wir berichteten). Sowohl Jebens als auch Nicole Van de Vosse (Niederlande) bei Aachen haben gezeigt, dass sie - im Alter von 20 Jahren - die Herausforderungen forsch und zielführend angehen. Die Holländerin hinterließ beim Match gegen Potsdam mit 26 Punkten (Silber-MVP) und in Erfurt (17) sowie Münster (17, Gold) mächtig Eindruck. Celine Jebens erschmetterte beim VCW-Sieg gegen den VfB Suhl Lotto 19 Punkte (Gold) und gegen Dresden 23 (Silber). Bleibt abzuwarten, ob es den jungen Diagonalen gelingt, im weiteren Verlauf der Saison auch unter Druck verlässlich abzuliefern und sich auf das jeweilige Zuspiel einzustellen.

Rankings

Beide Spielerinnen liegen zwischenzeitlich im noch nicht belastbaren Liga-Ranking "Angriffspunkte" auf Platz eins (Van de Vosse, Wert 58) und Platz zwei (Jebens, 53). Wiesbadens Außenangreiferin Gréta Kiss (Ungarn) ist in dieser Wertung Fünfte (44). Und: Wiesbadens 1,76 Meter "kleine" Mittelblockerin Jonna Wasserfaller (Schweden) liegt bei den Blockpunkten gemeinsam an der Spitze mit Aachens Cara McKenzie (1,90 Meter; USA) und Dresdens Natalie Lemmens (1,95 Meter; Belgien).

"Heimkehr"

Mittelblockerin Nina Wienand Herelová wird das Match am Samstag mit besonderem Interesse verfolgen. Die VCW-Kapitänin hatte sich im März beim Spiel in Aachen einen Kreuzbandriss zugezogen und befindet sich derzeit noch einige Wochen lang im Aufbautraining. Die 31-jährige Slowakin drückt ihren Wiesbadener Kolleginnen von der Bank aus die Daumen. Der "Hexenkessel" an der Neuköllner Straße ist Nina Herelová auch aus einem anderen Grund gut vertraut: In der Saison 2020/2021 lief sie als Lady in Black auf, bevor sie in die hessische Landeshauptstadt wechselte.

STATEMENTS

Benedikt Frank: "Wir haben uns gut erholt vom Dresden-Spiel. Das tat anfangs noch weh, keine Frage, aber wir haben dann alles angesprochen und detailliert analysiert. Die bitteren Versäumnisse nach anfänglich toller Performance dürfen uns nicht wieder passieren. Jetzt geht es gegen Aachen in niedriger Halle mit diffusem Licht und in zuweilen hitziger Atmosphäre ? dass kennen einige unserer Spielerinnen bereits, die anderen werden sich eingrooven. Aachen hat trotz des dezimierten Kaders ein angriffsfreudiges Team, u.a. mit einer starken Diagonalen Van de Vosse. Ich bin guter Dinge, weil wir im Training wieder sehr gute Ansätze zeigen. Das war im Übrigen auch vor dem Dresden-Spiel so. Aber nun wollen wir uns dafür auch belohnen."

Ana-Marija Jonjev (Zuspiel): "Ich bin positiv aufgeregt vor dem Spiel gegen Aachen. Wir waren zuletzt nicht konzentriert genug, das wollen und werden wir jetzt logischerweise ganz anders gestalten. Wir blicken nach vorn. Ich glaube an unser Team, in dem viel positive Energie steckt. Von der ?sehr besonderen? Halle habe ich natürlich gehört. Aber da müssen alle Auswärtsmannschaften durch. Als Ausrede darf das nicht gelten. Man muss sich halt darauf einstellen."

International: VCW - Galatasaray Istanbul

Nun steht es fest: Der VC Wiesbaden tritt im CEV Volleyball Challenge Cup (1/16-Finale) wie erwartet erneut gegen Galatasaray Daikin Istanbul an. Die Türkinnen haben zuvor im 1/32-Finale zweimal auch in den einzelnen Satzverläufen deutlich mit 3:0 gegen den griechischen Vertreter AO Thiras (Insel Santorini) gewonnen, während der VCW hier ein Freilos hatte. Am 5. November 2024 schlägt die Frank-Truppe zunächst in der Türkei auf. Wiesbadens Heimspiel ist für den 14. November (19:30 Uhr) terminiert - der Ticketverkauf läuft: Tickets für VC Wiesbaden - Galatasaray Daikin Istanbul | vivenu

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