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16.04.2024 / Autor: Christof Bernier
Ausgerechnet im 150. Bundesligaduell der beiden Dauerrivalen um die Deutsche Meisterschaft mussten die BR Volleys am Montagabend die erste nationale Heimniederlage der Saison hinnehmen. Zum Start in die Playoff-Finalserie verlor der Titelverteidiger gegen den VfB Friedrichshafen mit 2:3 (22:25, 25:18, 25:21, 20:25, 11:15). In prickelnder Atmosphäre in der Max-Schmeling-Halle wirkten die Gäste um MVP Michal Superlak letztlich einen Tick entschlossener.
Foto: Andreas Gora
Nachdem zum Start in diesen Volleyballabend der dreifache Deutsche Meister Georg Klein als sechster Spieler in die HALL OF FAME aufgenommen wurde, waren 6.541 Zuschauer bereit, für den Auftakt einer neuen Finalgeschichte zwischen den Berlin Recycling Volleys und dem VfB Friedrichshafen. Joel Banks hielt mit Saso Stalekar im Mittelblock zumindest eine kleine Überraschung für seinen Gegenüber Mark Lebedew bereit. Auch der wechselte im Vergleich zum letzten Halbfinale gegen Giesen ebenfalls in der Netzmitte und setzte mit Marcus Bröhme ebenso auf mehr Körperlänge. Es war fast zu befürchten. Nach der langen Spielpause kam der BR Volleys Motor im ersten Satz nicht ins Laufen. Friedrichshafen wirkte wacher und entschlossener. Die Berliner entfachten nicht ihren in eigener Arena gewohnten Aufschlagdruck und hielten sich über Blockpunkte mühsam im Satz. Timo Tammemaa (10:8), Stalekar (14:14) und Johannes Tille (17:17) griffen zu. Das zweite Ass der Partie, Peter hatte das erste serviert (12:14), kam im entscheidenden Moment aus der Schulter von Masso (21:23). Friedrichshafen brachte diese Führung ins Ziel, weil Marek Sotola die Angriffslinie übertrat (22:25).
Eine Sotola-Aufschlagserie sorgte früh in Satz zwei dann endlich für mehr Druck und Energie im Spiel des Titelverteidigers (6:3). Tilles nächster Block wehrte einen erneut aufkommenden VfB nur kurz ab (10:8), denn anschließend blockte Masso zweimal (12:12). Mit Timothée Carle am Service konnten die Hauptstädter aber den nächsten Zwischenspurt hinlegen und Lebedew griff zu seiner zweiten Auszeit (18:14). Jetzt hatten Ruben Schott & Co mehr Fortune. Tammemaa punktete im Angriff und blockte gegen Masso (24:17), dann schlug Carle den Häfler Block zum Satzausgleich an(25:18).
War der Berliner Block in den ersten zwei Sätzen das stärkste Element, konnte nun auch zeitweise besserer Aufschlagdruck entfacht werden (8:7). Kapitän Schott übernahm Mitte des Durchgangs und sammelte Punkte und Breaks am Fließband für seine Mannschaft ein (15:12, 19:15). Allein sieben Zähler gingen auf das Konto des 29-Jährigen, der neben sich auch Carle erfolgreich im Angriff sah (23:20). Ein Häfler Aufschlagfehler sorgte für die 2:1-Satzführung (25:21). Zweimal stopfte Tille dann im vierten Spielabschnitt den Ball zornig ins Feld, als sein Team ins Hintertreffen geriet (6:8). Jetzt schaukelte sich das Match noch einmal hoch. Sotolas Serie wendete das Blatt (13:12), anschließend antwortete der VfB mit einem Ass auf die Linie (13:15). Masso blockte erst gegen Tammemaa (17:19), dann gegen den eingewechselten Krick (17:21) und auch noch gegen Schott (19:24). So erzwang Friedrichshafen den Tiebreak (20:25).
3:5 lagen die Hauptstädter zurück und suchten wieder vergeblich ihren Aufschlagdruck. Der eingewechselte Fornal und Superlak von der Linie kühlten den Volleyballtempel mit ihren Punkten ab (6:11) - auch weil Pekovic mehrfach brillant abwehrte. Die BR Volleys kämpften noch einmal (10:12), aber Peters Block gegen Sotola (10:14) und Superlaks 25. Punkt beendeten den ersten Schlagabtausch (11:15). Am Mittwoch wird die Serie am Bodensee fortgesetzt.
Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: "In einer Playoff-Serie sind die Heimspiele die Pflicht und Auswärtssiege die Kür. Friedrichshafen hat jetzt die Kür erreicht und wir sind gefragt, Gleichstand herzustellen. Es ist das Befürchtete eingetreten. Wir kamen nach den zwölf Tagen Pause nicht eingespielt auf den Court, weil Verletzungen und Krankheiten verhinderten, dass wir kontinuierlich trainieren konnten. Das hat uns gefehlt und Friedrichshafen hat runder gespielt und frischer gewirkt. Wir waren weit unter unserem Aufschlagniveau und müssen uns steigern."
Saso Stalekar: "Friedrichshafen hat ein starkes Spiel gezeigt, vor allem im Aufschlag. Unser größtes Problem war deshalb das Sideout. Wir haben auch selbst zu wenig Druck erzeugt. Wir müssen jetzt irgendwie schnell regenerieren, das Spiel hinter uns lassen, daraus lernen und vieles besser machen. Ich bin optimistisch, dass wir uns Mittwoch wieder zum Sieg pushen."
BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Saso Stalekar + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Nehemiah Mote, Cody Kessel, Tobias Krick
Die weiteren Termine der Playoff-Finals:
Spiel 2 | 17. Apr | Mittwoch | 19.00 Uhr | SPACETECH Arena
Spiel 3 | 20. Apr | Samstag | 18.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
Spiel 4* | 23. Apr | Dienstag | 19.00 Uhr | SPACETECH Arena
Spiel 5* | 28. Apr | Sonntag | 16.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
(*wenn zuvor noch keine Entscheidung gefallen ist)