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22.02.2024 / Autor: Christof Bernier
Die BR Volleys mussten am Mittwochabend im Viertelfinale der CEV Champions League gegen Itas Trentino eine deutliche 0:3-Niederlage (18:25, 17:25, 17:25) hinnehmen. 6.847 Zuschauer trieben die Berliner an, um Italiens Meister ins Wanken zu bringen, doch der zeigte sich unbeeindruckt und in Topform. Nach der Hinspielpleite hat die Mannschaft von Headcoach Joel Banks nächste Woche (29. Feb um 20.30 Uhr) einen schweren Gang nach Italien anzutreten.
Foto: Andreas Gora
Nachdem Nehemiah Mote zuletzt eine Woche nur eingeschränkt trainieren konnte, bekam Saso Stalekar im Mittelblock den Vorzug. Mit dem Slowenen starteten Johannes Tille, Ruben Schott, Timothée Carle, Marek Sotola, Timo Tammemaa und Libero Satoshi Tsuiki ins Match. Die Gäste aus Norditalien setzten direkt zu Spielbeginn Statements. Kozamernik knallte den Ball auf den Berliner Hallenboden und Weltmeister Lavia ließ ein Ass folgen (1:4). Auch Linkshänder Michieletto zeigte früh seine ganze Klasse und verbuchte Punkt um Punkt für Italiens Tabellenführer (5:10). Unheimlich hart mussten die BR Volleys für jeden Zähler arbeiten, waren aber zumindest anfänglich in der Abwehr hellwach. Dennoch bedeutete Kozamerniks zweiter krachender Block den 9:16-Rückstand. Dieser war im ersten Satz nicht mehr aufzuholen, obwohl die Berliner sich im Angriff allmählich steigern konnten, blieb Trentino das bessere Team (18:23). Diagonalspieler Rychlicki setzte dem Treiben im ersten Satz ein Ende (18:25).
Deutlich besser fand der Deutsche Meister in den zweiten Durchgang. Bis Carle geblockt wurde, hatten die Berliner sogar die Nase vorn (8:7, 10:12). Das Problem: Trentino spielte aus nahezu perfekter Annahme und hatte dazu Michieletto und Lavia, die vor der großartigen Kulisse ihr gesamtes Repertoire zeigten. Mit Starangreifer Michieletto am Service zog der dreifache Sieger des Wettbewerbs erneut davon (12:18). Sbertolis Ass genau ins Eck war ein weiteres Beweisstück für die Stärke der Gäste (16:23) und von der Netzkante segelte Tammemaas Aufschlag zum nächsten Satzgewinn der Italiener ins Aus (17:25).
Mit Tobias Krick, Nehemiah Mote und einer schnellen 4:1-Führung starteten die BR Volleys in den nächsten Satz. Aber zwei Asse von Lavia kassierten diese zügig ein (4:5). Hoffnung keimte nur kurzzeitig auf, denn die Hausherren konnten Trentinos Annahme nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. So kam auch Cody Kessel für Carle ins Spiel, doch auch der Amerikaner musste ein Ass von Michieletto (7:10) und wenig später von Lavia hinnehmen (11:14). Beim Zwischenstand von 11:17 erfolgte der Rückwechsel, aber Kozamernik servierte mithilfe der Netzkante direkt das nächste Ass (11:18). Es gab an diesem Tag trotz der Unterstützung der heimischen Fans keinen Weg mehr zurück in dieses Match (16:24). Somit beendete der eingewechselte Nelli den Volleyballabend humorlos mit einem Schlag auf die Linie (17:25). Der Dominanz der Italiener um den MVP Daniele Lavia geben schließlich besonders diese Zahlen Ausdruck: 1 zu 9 Blocks, 1 zu 8 Asse und 5 zu 27 selbst erzielte Breakpunkte.
Stimme zum Spiel
Ruben Schott: "Wir haben zu Beginn der Sätze gut mitgehalten, aber letztlich kam in Summe zu wenig von uns, vor allem im Aufschlag. Wenn wir deren Annahme mal vom Netz wegbekommen konnten, waren wir in der Abwehr nicht gut genug und haben zu wenig machbare Bälle hochgeholt. Der Kontrast zur Bundesliga war vor allem im Block groß, aber ich möchte diese Ausrede nicht gelten lassen. Jeder von uns hat schon auf diesem Level gespielt, ob in der Champions League oder der Nationalmannschaft. Wir haben trotz unserer guten Annahme nicht effizient genug gepunktet. Jeder auf dem Court muss seine Bestleistung gegen einen solchen Gegner abliefern, ansonsten reicht es nicht. Das ist uns nicht gelungen. Bei Trento sah alles locker aus, was das deutliche Ergebnis heute vor dieser Kulisse noch etwas bitterer macht."
BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Timo Tammemaa + Saso Stalekar (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Leon Dervisaj, Daniel Malescha, Tobias Krick, Nehemiah Mote, Cody Kessel