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21.12.2023 / Autor: Christof Bernier
Die BR Volleys konnten am Mittwochabend ein internationales Ausrufezeichen setzen. Mit 3:0 (25:22, 25:23, 25:22) schickte der Deutsche Meister das türkische Topteam Halkbank Ankara nach Hause und verbuchte einen ganz wertvollen Heimsieg auf dem Weg zum großen Ziel der K.o.-Phase. Die Saisonrekordkulisse von 6.567 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle erlebte einen denkwürdigen Abend und begeisternden Volleyball der Berliner.
Foto: Kevin Mattig
Vom Start weg lag etwas in der Luft an diesem Champions-League-Abend. Das BR Volleys Team saugte die Energie des Volleyballtempels direkt in sich auf und begann ebenso konzentriert wie spielfreudig. Timo Tammemaa blockte fulminant gegen Nimir Abdel-Aziz und die Berliner spielten aus einer hervorragenden Annahme um Libero Satoshi Tsuiki (8:6). Als Hannes Tille auch noch das erste Ass servierte, geriet der Klub-WM-Teilnehmer erstmals im Match gehörig unter Druck (12:8). Aber N'Gapeth & Co wendeten kurzzeitig das Geschehen und übernahmen nach einem spektakulären Ballwechsel, abgeschlossen von Abdel Aziz, die Führung (15:16). Der Deutsche Meister gab jedoch die Antwort nach Aufschlagserien von Tille und Ruben Schott stand plötzlich ein 23:20 auf der Anzeigetafel und nach einem Aufschlagfehler von Ulu war der Anfang gemacht (25:22).
Die BR Volleys und ihre Zuschauer bildeten an diesem Abend eine besondere Symbiose und angetrieben von ihrem Publikum begeisterten die Gastgeber weiter. Einen 3:5-Rückstand in Satz zwei (nach Abdel-Aziz Ass) machten die BR Volleys mit Kapitän Schott am Service wett. Der Nationalspieler schlug ein Ass und dazu packten Carle und Tammemaa im Block zu (13:8). Entschlossen verteidigten die Hausherren ihre Führung und konnten sich dabei auf ihr stabiles Service verlassen (22:19). Wieder war es ein Aufschlagfehler, diesmal von N'Gapeth, der den Volleyballtempel explodieren ließ (25:23).
Vor allem in den direkten Blockpunkten hatten die Männer in Orange die Nase vorn und fingen die Türken so nach Rückstand im Folgedurchgang erneut schnell ein (1:4, 8:8). Tsuiki wehrte weiter brillant ab und in der Annahme war Carle Berlins Bester (16:16). Erneut stand Schott an der Linie, als die BR Volleys die spielentscheidenden Breaks sammelten (19:17). Ankara blieb zwar erneut dran, bekam aber die Schnellangreifer in der Mitte bis zum Schluss kaum eingesetzt. So unterlief Abdel-Aziz noch ein seltener Angriffsfehler (22:19) und die Berliner nutzten ihren ersten Matchball nach einem weiteren Fehler von Matic (25:22).
Zuspieler Hannes Tille wurde letztlich zum MVP des Spiels gekürt. Der besondere Heimerfolg verbessert zwar nicht den Tabellenplatz der BR Volleys in der Gruppe C, doch er bringt den Spitzenreiter der Bundesliga doch in eine deutlich verbesserte Ausgangsposition. Mit nun zwei Siegen und sieben Punkten festigen die Berliner ihren Platz als bester Gruppendritter und können aus eigener Kraft den Einzug in die Playoff-Runde schaffen. Es bleiben im neuen Jahr das Auswärtsspiel bei Benfica Lissabon und das abschließende Heimspiel gegen Gas Sales Daiko Piacenza.
Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: "Das ist eine der größten Sensationen in meinem Volleyballer-Leben. Die Diskrepanz zwischen der Prognose und dem Ergebnis war selten größer. Das habe ich so noch nicht erlebt und dieses Team hat ganz Großes geleistet. Dieser Heimsieg verbessert unsere Position in der Gruppe immens."
Timothée Carle: "Das war eine großartige Teamleistung vor einem großartigen Publikum. Solche Champions-League-Abende vor dieser Kulisse sind einfach eine Freude für jeden Volleyballer. Wir haben einen riesigen Schritt Richtung K.o.-Runde gemacht. Ich bin tierisch stolz auf die gesamte Mannschaft."
BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Daniel Malescha, Cody Kessel
Topwerte
Sotola 14 Punkte, 2 Blocks | Carle 12 Punkte, 67 % Annahme | Tammemaa 9 Punkte, 3 Blocks