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28.11.2021 / Autor: Britta Wersinger
Nach 23 Tagen ohne ein einziges Pflichtspiel in den Knochen hat Volleyball-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee die Heimpartie gegen den Tabellenzweiten SWD Powervolleys Düren am Samstagabend mit 1:3-Sätzen (18:25, 25:27, 25.21, 19:25) verloren. Mit neun Zählern auf dem Konto bleiben die Dahmeländer Tabellensiebter.
Foto: Dagmar Jaschen
Vor dem Spiel gegen die Gäste aus Nordrhein-Westfalen standen Netzhoppers-Coach Tomasz Wasilkowski so richtig die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben, denn er musste auf drei wichtige Akteure verzichten. Der Este Stefan Kaibald und Ex-Düren-Akteur Dirk Westphal mussten schon im Vorfeld krankheitsbedingt die Segel streichen. Am Spieltag selbst meldete sich zudem noch Libero Kamil Ratacjzak ab, der morgens mit hohem Fieber aufwachte und so keinesfalls spielfähig war. So debütierte Neuzugang Gian-Luca Berger, er kam vom Drittligisten SV Schulzendorf, auf der Liberoposition bei den Dahmeländern. Der 18-jährige Schüler machte seine Sache recht ordentlich, was ihm auch sein Teamkollege Theo Timermann nach dem Match bescheinigte: "Giani hat seinen Job heute richtig gut gemacht. Man hat zwar gemerkt, dass er etwas aufgeregt war, aber im Großen und Ganzen hat er super verteidigt." Auch vom Dürener Nationalspieler Erik Röhrs, der aus dem brandenburgischen Kyritz an der Knatter stammt, bekam Berger viel Lob für seinen ersten Auftritt in der deutschen Eliteliga. "Ich fand, Giani hat ein ganz starkes Debüt gegeben. Wir haben ihn deshalb auch gar nicht mehr gesucht, sondern haben unser Aufschläge mehr auf Max Schulz platziert, der aus unserer Sicht in der Annahme nicht so stabil stand."
Auch Düren hatte etliche Personalprobleme im Vorfeld des Matches zu verzeichnen. So musste Coach Rafal Witold Murczkiewicz auf Björn Andrae, Filip John (beide verletzt), Tomas Kocian und Diagonalangreifer Sebastian Gevert (beide krank) verzichten. Vor 300 Zuschauern in der ausverkauften Landkost-Arena spielte der Favorit im ersten Satz seinen Stiefel routiniert herunter. Das lag auch daran, dass die Netzhoppers im Block nicht wirklich gut standen, die Zuspiele schlecht kamen und viele Abschlüsse neben dem Feld landeten. Tobias Brand war es nach 21 Minuten, der den zweiten Satzball für sein Team zum klaren 25:18 nutzte. Im folgenden Abschnitt führte Düren bereits mit fünf Punkten (11:16). Die Dahmeländer gaben sich jedoch nicht vorzeitig geschlagen und belohnten sich für ihre starke Aufholjagd mit dem Ausgleich zum 25:25. Leider blieb anschließend Max Schulz in den Abwehrarmen von Ex-Netzhoppers-Spieler Tim Broshog hängen.
Dementsprechend ging auch der zweite Durchgang mit 27:25 an die Westdeutschen. Im dritten Abschnitt waren es die Gastgeber, die ihren treuen Fans zeigten, was in ihnen steckt. Von Anfang an waren sie Herr der Lage und konnten, angetrieben durch US-Boy Brandon Rattray - mit 28 Zählern bester Angreifer der Partie - den Satz mit 25:21 für sich gestalten. Röhrs wusste auch ganz genau warum: "Nach der 2:0-Führung hatten wir eine Phase, in der wir etwas den Fokus verloren haben. Es darf uns einfach nicht passieren, dass wir einen 0:7-Lauf gegen uns kassieren. Daran hat man deutlich gemerkt, dass wir so noch nie zusammengespielt haben." Dafür waren er und seine Teamkollegen im vierten und zugleich letzten Abschnitt wieder hellwach. Mit einem Blitzstart setzten sich die Powervolleys schnell auf 7:2 ab. Diese Führung gaben sie auch bis zum Ende nicht mehr her. In Minute 25 sorgte Broshog mit einem starken Block gegen Schulz für den letzten Punkt zum 25:19 in dieser Begegnung.
"Ich denke, für uns wäre gegen die Powervolleys durchaus mehr drin gewesen, hätten wir den Start im ersten und im vierten Satz nicht verpennt. Dadurch wurde es hinten heraus so richtig schwer, diese beiden noch zu gewinnen. Die letzten Wochen waren für uns nicht so einfach, da wir nur mit einem Rumpfkader trainierten. Ich hoffe, dass die fehlenden Spieler so schnell wie möglich zum Team zurückkehren, sodass wir im kommenden Spiel bei Helios Grizzlys Giesen wieder erfolgreich sein werden", sagte Timmermann, der nach dem Match mit der MVP-Silbermedaille geehrt wurde. Gold bekam Marcin Ernastowicz überreicht. "Obwohl ich heute nicht so viel punkten konnte, habe ich im Block- und in der Feldabwehr eine gute Leistung gebracht", resümierte Timmermann.