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13.04.2018 / Autor: Christof Bernier
Für uns ist es das A und O, den Heimvorteil zu nutzen und möglichst gleich das erste Spiel zu gewinnen, gibt Manager Kaweh Niroomand seinem BR Volleys Team vor dem Playoff-Duell mit den United Volleys Rhein-Main klar die Richtung vor. Am Samstag (14. Apr um 18.30 Uhr) empfangen die Berliner die Hessen zum Auftakt der Halbfinalserie und wollen den Grundstein für eine erneute Teilnahme an den Endspielen um die Deutsche Meisterschaft legen.
Foto: Eckhard Herfet
Nur fünf Tage und ein "Testspiel" unter Wettkampfbedingungen gegen die Weltauswahl von Zenit Kazan in der CEV Champions League blieben Cheftrainer Stelian Mocluescu nach der Aufnahme seiner Tätigkeit am 12. Februar in Berlin, um das BR Volleys Team nach unruhigen Wochen auf Erfolgskurs zu bringen. Es gelang dem 67-Jährigen innerhalb kurzer Zeit, seinen neuen Spielern sowohl Selbstvertrauen als auch Leidenschaft einzuimpfen, sodass das richtungsweisende Hauptrundenspiel gegen die United Volleys am 17. Februar in der Max-Schmeling-Halle mit 3:1 gewonnen wurde. Von diesem Tag an kristallisierten sich die Hauptstädter als Tabellenzweiter heraus und haben sich dank dieser Platzierung beim nun anstehenden Wiedersehen mit den Frankfurtern den Heimvorteil gesichert.
Für Kaweh Niroomand ist es eine Frage des Rhythmus, wer dieses Halbfinale für sich entscheidet, weshalb der Iraner der kniffligen Viertelfinalserie gegen Lüneburg durchaus Positives abgewinnen kann: Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass wir über drei Spiele gegangen sind. Man muss diesen Playoff-Modus jedes Mal aufs Neue annehmen und beherrschen. Das ist etwas komplett anderes als die Normalrunde, sieht er Kapitän Robert Kromm & Co gewappnet für das erneute Aufeinandertreffen mit den starken Hessen.
Die waren nach einem größeren Umbruch im vergangenen Sommer in dieser Spielzeit vom Verletzungspech geplagt. Erst konnte der Australier Mitchell Tulley der Mannschaft von Cheftrainer Michael Warm nicht wie erhofft helfen (der Vertrag wurde vor Saisonbeginn aufgelöst), dann plagten Neuzugang Sebastian Schwarz regelmäßig körperliche Probleme und zuletzt fiel auch noch Leistungsträger Lukas Bauer verletzungsbedingt aus. Mittlerweile hat Warm wieder alle Spieler im Aufgebot und kann bei seinem jungen, athletischen Team demzufolge aus dem Vollen schöpfen. Im Playoff-Viertelfinale gegen den TSV Herrsching waren die beiden Routiniers Schwarz und Bauer neben Zuspieler Patrick Steuerwald die wichtigsten Erfolgsgaranten.
Beim BR Volleys Team sah Kaweh Niroomand, neben dem Heimvorteil, noch einen anderen Schlüsselfaktor für das Erreichen der Runde der besten vier Vereine. Im Entscheidungsspiel gegen Lüneburg haben wir mit unserem Aufschlag richtig Druck gemacht und dabei nur sechs eigene Fehler verursacht, lobt Niroomand ein im Saisonverlauf häufig instabiles Spielelement beim Hauptstadtclub. Gegen die fast schon berüchtigte Frankfurter "Gummiwand", wie man sie aus den packenden Duellen der letzten Jahre kennt, soll Moculescus Spielphilosophie, nämlich den Service als erste Chance zum Punkten zu sehen, einmal mehr Früchte tragen. Mit dieser Risikofreudigkeit wollen die Männer in Orange ihre Fans am Samstagabend im Volleyballtempel begeistern und bestenfalls mit einem Erfolgserlebnis in das Playoff-Halbfinale starten.