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Bundesligen: SV Lohhof: Verstärkung aus der Nachbarschaft

18.06.2015 / Autor: Richarda Zorn

Ambria Dasch wechselt von Vilsbiburg zum SV Lohhof. 30 Jahre, knappe 180 Zentimeter, Mittelblock, US-Amerikanerin - das weckt Erinnerungen bei manchem Lohhof-Fan. Ambria Dasch ist zurück. Die ehemalige US-Juniorennationalspielerin und All-Amerikan, die schon vor knapp zehn Jahren in Unterschleißheim auf Punktejagd ging, kommt wieder.

Bundesligen - SV Lohhof: Verstärkung aus der Nachbarschaft - Foto: SV Lohhof

Ambria Dasch wechselt von Vilsbiburg zum SV Lohhof (Foto: SV Lohhof)

Sie wird das Team ab der kommenden Saison verstärken und sprungkräftig mithelfen, die Lücken zu füllen, die gleich mehrere Weggänge gerissen haben (Inga Vollbrecht, Maja Hammerschmidt, Marion Elsasser, Inga Möller, Susanne Pfeiffer).

Warum wieder Lohhof?
Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an diese Zeit.

Und zwar?
Mir wurde zum Beispiel ganz toll dabei geholfen, mich zu integrieren und mich in Deutschland wohl zu fühlen.

Sie kamen damals gerade erst aus den USA.
Ja, direkt nach meinem Bachelorabschluss. Lohhof war meine erste Station. Damals habe ich nicht einmal die Hälfte der Sprache verstanden. Trotzdem hat es mir gleich viel Spaß gemacht. Und: Was für eine Möglichkeit, gleich für einen so renommierten Verein spielen zu dürfen!

Also sind Sie in Deutschland geblieben.
Dazu hat aber auch beigetragen, dass ich hier meinen Mann kennengelernt und dann auch einen Job als Kommunikationsmanagerin bekommen habe.

Warum überhaupt Volleyball?
Das ist eine witzige Geschichte: Als ich 14 Jahre alt war, wollte ich an der Highschool in der Basketball-Mannschaft spielen. Die damalige Trainerin meinte, dass der Weg zum Basketball über die Volleyballmannschaft gehe. Das war aber nur ein Trick. Sie war nämlich gleichzeitig Coach der Volleyball-Schulmannschaft, hatte mein Talent für Volleyball erkannt und wollte mich abwerben.

Und?
Am Ende spielte ich, sie hatte ihr Ziel also erreicht, in der Volleyball-Schulmannschaft - und konnte dann mit einem Stipendium an der Universität von Illinois studieren.

Damit war der Startschuss zur Volleyballkarriere gefallen. Nach sieben Jahren berufsbedingter Sport- und einer sich anschließenden Babypause ging es also zwangsläufig zurück in die Volleyballhalle.
Als mein Sohn ein halbes Jahr alt war, spürte ich, dass es mit dem Volleyball weitergehen musste. Es ergab sich eine Möglichkeit, in der 3. Liga beim FTM Schwabing langsam wieder reinzukommen. Die vergangene Saison spielte ich dann in der 2.-Liga-Mannschaft der Roten Raben Vilsbiburg. Auch das war eine schöne Zeit

Trotzdem soll es ab sofort wieder der SV Lohhof sein.
Ich habe immer noch viele Kontakte zum Verein. Auch die Fans hier erinnern sich nach wie vor an mich. Das ist unbeschreiblich. Der Verein und das Umfeld sind für mich wie eine Familie. Das hilft, wenn ich mal wieder Heimweh bekomme - das Leben in einem fremden Land, weg von der Familie und der gewohnten Kultur ist ja nicht immer leicht. Doch hier in Lohhof fühle ich mich zu Hause.

Ambria Dasch (links) mit der zukünftigen Geschäftsstellenleiterin bei der Vertragsunterschrift (Foto Zorn)

SV Lohhof: Die Zuspielerinnen bleiben

Die erste Damenmannschaft des SV Lohhof darf auch künftig auf Keferloher und John zählen

Lisa Keferloher, 20, und Stefanie John, 19, sind sich einig. Die große Qualität des SV Lohhof besteht darin, gleichzeitig Spielfreude und Spielstärke zu entwickeln. So mussten die beiden Zuspielerinnen nicht lange überlegen und entschieden sich, auch in der kommenden Saison für die erste Damenmannschaft ans Netz zu gehen. "Mir gefällt es, das Spiel und meine Angreifer zu leiten", sagt John und sieht es als spannende Herausforderung, den gegnerischen Block immer wieder in die Irre zu führen. Darauf will sie auch künftig nicht verzichten.

Dabei interessiert die Zuschauer natürlich, worauf sie sich in der Saison 2015/16 freuen können. Lisa Keferloher ist sich sicher, dass es kein Gast bereuen wird, den Weg zu den Bundesligaspielen gefunden zu haben: "Die Zuschauer können sich auf ein neues Team mit neuen Herausforderungen, aber vor allem wieder auf ganz viel Spaß, Spannung und Action freuen."

Wie die Halle gefüllt werden soll, verrät die zweite Schaltzentrale Stefanie John: "Wir müssen alle zusammen an einem Strang ziehen und jeder sollte viel Werbung für die Spieltage machen." Mit dem Verteilen von Flyern will man mit den Leuten ins Gespräch kommen, die das Event vielleicht noch nie miterleben konnten. Das erwecke außerdem viel Aufsehen und Neugier. "Wir freuen uns auf jeden Zuschauer, der Zeit und Spaß dabei hat uns in der Halle anzufeuern und sich mit uns über alle Punkte zu freuen."

Mit der Entscheidung für die zweite Bundesliga ist die Zeit der beiden Volleyballerinnen für die nächsten zwölf Monate streng getaktet: Vorbereitungszeit, Trainingslager, Training am Abend und Spiel am Wochenende. Und ganz nebenbei lässt sich Lisa Keferloher tagsüber zur Gestalterin für visuelles Marketing ausbilden. Stefanie John beginnt nach bestandenem Fachabitur eine Lehre zur Bankkauffrau. Ein Teil der persönlichen Entwicklung findet also auch außerhalb der Sporthalle statt.

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